Zukunft des heimischen Waldes fest im Blick
FDP Wetterau informiert sich beim Niddaer Forstamt: Zukunft des heimischen Waldes fest im Blick
Hahn: „So kann es einfach nicht weitergehen, der Zustand unseres Waldes ist miserabel“
„So kann es einfach nicht weitergehen, der Zustand unseres Waldes ist miserabel“, stellte Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, FDP-Landtagsabgeordneter aus der Wetterau, fest. Gemeinsam mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Peter Heidt, dem ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten und Büdinger FDP-Stadtverordneten Wolfgang Patzak, dem stellvertretenden FDP-Kreisvorsitzenden Frei Messow, dem Karbener FDP-Stadtverordneten und FDP-Kreisschatzmeister Oliver Feyl sowie der stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Büdingen Sylvia Patzak hat Hahn das Forstamt in Nidda besucht. Die Liberalen informierten sich bei dem Forstamtsleiter Bernd Reißmann und dem Bereichsleiter Produktion Werner Schaaf über den Zustand des heimischen Waldes und der personellen Ausstattung des Forstamts mit seinen 11 Revieren von Karben bis Gedern.
„Unser heimischer Wald hat neben der Rohstofffunktion viele gemeinwohlorientierte Aufgaben: Er filtert beispielsweise Feinstaub, bindet CO2, dient als Windbremse und Erosionshemmer, sorgt für einen Klimaausgleich und für eine hohe Artenvielfalt. Zudem dient der heimische Wald als Lern- und Erholungsort“, führte Forstamtsleiter Reißmann einige Aufgaben des Forstes in der gesamten Wetterau als Beispiel aus. Reißmann und Schaaf zeigten den Liberalen bei der Waldbegehung einige Schadstellen, die beispielsweise durch die Stürme der vergangenen Jahre, Trockenheit oder Schädlingsbefall ausgelöst wurden.
„Führende Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch den Klimawandel auch in Zukunft mit einer Zunahme der Trockenheit zu rechnen ist. Aus diesem Grund ist es aus Sicht unserer Fachleute unausweichlich, in unseren Wald neben den einheimischen Trocknis ertragenden Baumarten, wie beispielsweise Linde oder Spitzahorn, auch Baumarten aus dem benachbarten europäischen Regionen in den kränkelnden Wald einzubringen, die mit weniger Niederschlag und höheren Temperaturen gut leben können“, stellte Reißmann fest. „Wenn wir nicht zusätzlich neue Baumarten aus trockeneren Regionen in unseren Wäldern einbringen, werden wir noch mehr Wald verlieren“, erklärte der Forstamtsleiter.
Bei den Liberalen stieß Reißmann damit auf offene Ohren. „Für uns zählen Erkenntnisse auf der wissenschaftlichen und nicht auf der ideologischen Basis. Unserer Försterinnen und Förster verdienen mehr Gehör, sie kennen den heimischen Wald am besten. Wenn Fachleute sich dafür aussprechen, dass Wetterauer Wälder mit auch künftig überlebensfähigen Baumarten angereichert werden sollen, darf dies keinesfalls durch falschen und nicht zielführenden Vorgaben von oben oder von Naturschutzverbänden ausgebremst werden“, stellten die FDP-Kommunalpolitiker Wolfgang Patzak und Oliver Feyl fest.
Werner Schaaf nutzte die Möglichkeit, um mit den Freidemokraten auch über die personelle Situation im Forstamt Nidda zu sprechen. „Aufgrund der Vergrößerung der Zuständigkeitsbereiche, der Altersstruktur des Personals und der angespannten Personalsituation wird es immer schwieriger, dass sich unsere Forstleute auf der ihnen anvertrauten Fläche voll für den Wald einsetzten können. Zudem gibt es auch in unserem Forstamt ein Nachwuchsproblem. Auch ist die Bezahlung in anderen Bundesländern im Forstbereich deutlich besser, so dass uns Personal verloren geht“.
Für die Liberalen sei dies keine Neuigkeit, so der FDP Landtagsvizepräsident Hahn. Mehrere Forstämter aus Hessen beklagen, dass zu wenig Personal bei Hessen Forst zum Erkennen und Bekämpfung der aktuellen Waldschäden vorhanden ist. „Neben den ökologischen Folgen sind auch massive Wertverluste im Bestand des Volksvermögens die Konsequenz“, stellte MdB Peter Heidt fest. Für die Liberalen ist klar, dass sich aus diesem Grund schnell etwas ändern muss: „Die schwarz-grüne Landesregierung muss sich dafür einsetzen, dass die Forstämter personell besser ausgestattet werden. Keinesfalls darf passieren, dass mit zusätzlichen Flächenstilllegungen noch mehr Wetterauer Wald gefährdet wird. Den Wald einfach nur sich selbst überlassen kann bei derartigen Veränderungen tödlich für den heimischen Forst sein“, so Hahn.
Die Wetterauer Freidemokraten sind sich auch einig, dass Forstleute künftig mehr Wertschätzung erfahren müssen, damit man gemeinsam unseren Wald zukunftsfit machen könne. „Wir müssen viel mehr auf Ihre fachliche und regionale Erfahrung hören“, so das Fazit der heimischen Freien Demokraten.