Zu Besuch bei ZKF: Austausch über Herausforderungen der Automobilbranche
Hahn: „Mobilität steht für Teilhabe und ist kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis.“
Der Wetterauer FDP-Landtagsabgeordnete Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat gemeinsam mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Peter Heidt und dem FDP-Kreisvorstandsmitglied Dr. Lothar Weniger den Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF) in Friedberg besucht, um sich bei Präsident Peter Börner und Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm über die aktuelle Arbeit des Verbandes zu informieren.
„Bei der Reparatur und Wartung von Automobilen sind drei Handwerksberufe beteiligt“, erklärte Börner. Neben den KFZ-Mechatronikern einerseits und den Lackierern andererseits zählen dazu die Karosserie- und Fahrzeugbauer, welche der ZKF deutschlandweit mit rund dreieinhalbtausend Mitgliedsbetrieben repräsentiert. „Die berufliche Dreiteilung hat eine lange Historie, erweist sich aufgrund der zunehmenden Fahrzeugkomplexität aber auch heute immer wieder neu als sinnvoll“, so der Präsident weiter. In den Aufgabenbereich der Karosserie- und Fahrzeugbau-Fachbetriebe falle nicht nur der Umbau von Fahrzeugen und Anhängern, sondern insbesondere die Reparatur von Unfallschäden.
In Bezug auf die drohende Energiekrise und der derzeit steigenden Energiepreise machte Aukamm deutlich: „Unsere Mitgliederbetriebe leisten eine sehr energieintensive Arbeit, die unter anderem viel Gas und Strom verbraucht. Hier hoffen wir auf wirksame Entlastungen des Staates“, so der Geschäftsführer. Zahlreiche Reparaturbetriebe hätten in der Vergangenheit Verträge mit Kfz-Versicherern abgeschlossen, weil sie sich als deren Partnerwerkstätten stabile Auftragszahlen erhofft hatten. „Tatsächlich bleiben die Karosseriebetriebe dabei nun auf den erhöhten Energiekosten sitzen“, berichtet der Hauptgeschäftsführer weiter.
„Die Bundesregierung entlastet sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch die Wirtschaft nach Kräften, um die Inflation, die durch den Angriffskrieg Russlands noch einmal drastisch verschärft wurde, abzufedern. Klar ist für mich auch, dass Rufe anderer Parteien nach neuen, völlig willkürlichen Steuern falsch sind und das Ziel konterkarieren, die Wirtschaft in unserem Land zu stabilisieren und die Krisensituation erfolgreich zu meistern“, machte der FDP Bundes- und Kommunalpolitiker Heidt bei dem Austausch deutlich.
Die Fahrzeugtechnik-Experten berichteten darüber hinaus von einem sich in der Fahrzeughersteller-Branche etablierenden Trend, die einzelnen Funktionen privater PKWs als On-Demand-Leistungen zu gestalten. „Große Automobilhersteller beginnen damit, beispielsweise eine Sitzheizung standardmäßig in jedem Modell zu verbauen und für die Kunden per Knopfdruck für 24 Stunden zu- und abbestellbar anzubieten“, erläuterte Aukamm. Dadurch ließen sich die Herstellungsabläufe vereinfachen, während die Besitzer benötigte Ausstattungsmerkmale spontan hinzubuchen könnten.
Die Liberalen waren sich mit den Vertretern des Verbandes einig, dass die individuelle Mobilität und somit auch das Automobil in Zeiten einer angestrebten Verkehrswende eine Zukunft hat. „Auch im Bereich synthetischer Kraftstoffe gibt es noch immer ein riesiges Entwicklungspotenzial. Es besteht die Möglichkeit, Fahrzeuge mit regenerativen Kraftstoffen zu defossilisieren“, so Börner.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Peter Heidt begrüßte in diesem Zusammenhang die Wasserstoffoffensive der Bundesregierung, Wasserstoffantriebe können bei der zukünftigen Mobilität eine wichtige Rolle spielen.
„Mobilität steht für Teilhabe und ist kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis. Individuelle Mobilität ist ein wesentlicher Teil der Freiheit eines jeden einzelnen, muss für jede und jeden bezahlbar bleiben, auch im Rahmen der Verkehrswende“, stellte der FDP-Politiker Hahn fest.
Und Dr. Weniger machte abschließend deutlich: „Wir setzen auch beim Umwelt- und Klimaschutz auf den Entwicklergeist von Firmen und Ingenieurinnen sowie Ingenieuren. Wir wollen ihnen die Freiheit zurückgeben, die bestmöglichen Antriebe und Anwendungen zu entwickeln und zu vertreiben.“