Wir sind offen für Veränderungen, doch die Rahmenbedingungen müssen passen!“

03.07.2024

Der Wetterauer FDP-Bundestagsabgeordneter Peter Heidt kam gemeinsam mit dem Liberalen Kreisbeigeordneten Wolfgang Patzak und den beiden FDP-Kreisvorstandsmitgliedern Sylvia Patzak und Christopher Hachenberg sowie dem Vorstandsmitglied der FDP-Altenstadt Katrin Gaeckle zu einem Meinungsaustausch mit dem Schulleiter der Beruflichen Schule Oberhessen Alexander Popplow am Standort Büdingen zusammen.

Popplow teilte den anwesenden FDP-Politikern mit, dass es bei den Fachbereichen der Berufsschule gegenwärtig Veränderungen gibt. So wurden bereits vor einigen Jahren die Berufe  Bäcker-/innen und Bäckereifachverkäufer/-innen  an einem zentralen Schulstandort in Friedberg zusammengelegt. Dies resultierte aus der immer geringer werdenden Zahl an Auszubildenden in diesen Berufen. „Die Kehrseite des Trends zum Studieren ist die geringere Anzahl an Bewerbern für das Handwerk, obwohl man auch dort ausgezeichnete berufliche Perspektiven, Gehalts- und Aufstiegsmöglichkeiten findet, so Popplow.

Die Berufliche Schule Oberhessen ist offen für die Erweiterung ihres Angebots um neue Bildungsangebote, wenn es dafür entsprechende Bedarfe gibt. Popplow nannte in diesem Zusammenhang u.a. Pflege integriert in Hessen sowie die Kaufleute für e-Commerce.

Als Wunsch an die Politik äußerte der Schulleiter, dass die Regelung von Zuständigkeiten und die Modalitäten der Ressourcenzuweisung für berufliche Schulen flexibler gestaltet werden sollten, um regionalen Gegebenheiten besser Rechnung tragen zu können. „Im Gewerbegebiet Limes in Hammersbach beispielsweise verläuft die Kreisgrenze mitten über ein Grundstück. Diese ist ausschlaggebend dafür, ob ein Schüler an die Schule nach Büdingen kommen darf oder in den Main-Kinzig-Kreis zum Unterricht muss. Aus Rückmeldungen weiß Popplow, dass dies auch von den betroffenen Unternehmen als suboptimal geregelt angesehen wird.

Heidt sicherte Popplow hier eine Anfrage auf Kreisebene zu. Zugleich kritisierte er die zusehende Vernachlässigung für das Handwerk auch durch billige Konkurrenz. „Barbershops“ machen dem klassischen Friseurhandwerk zusehends zu schaffen. Es kann nicht sein, dass die Erleichterung der Handwerksordnung zum Verdrängungswettbewerb führt.“

Wolfgang Patzak weiß aus seiner langen Laufbahn als Schulleiter der Altenstädter Limesschule wie kräftezehrend es ist Veränderungen auf den Weg zu bringen. „Ich bin sehr positiv vom Gestaltungwillen und Elan von Alexander Popplow angetan.“

Für Hachenberg, selbst vor vielen Jahren Schüler Popplows in der Fachoberschule Wirtschaft und Verwaltung in Büdingen, war es schon damals gewiss, dass dieser für die Stelle als Schulleiter prädestiniert ist. „Mit seinem fortschrittlichen Denken und Eifer ist er ein Glücksfall für die Berufliche Schule Büdingen. Ich bin mir sicher, dass diese in eine erfolgreiche Zukunft mit ihm an oberster Stelle gehen wird.“

Abschließend zeigte sich der Schulleiter mit der Nachfrage für die Fachoberschule (FOS) durchaus zufrieden: „Diese hat weiterhin die größte Anzahl an Schülerinnen und Schülern im Vergleich zu den anderen Schulformen in unserem Haus. Meine Kolleginnen und Kollegen leisten auch hier eine hervorragende Arbeit, so dass die FOS gestärkt in den Wettbewerb mit den allgemeinbildenden Schulen geht.“

Die Idee, dass die Berufsschulen enger mit den allgemeinbildenden Schulen kooperieren sollten, insbesondere zur Berufsorientierung und zur Vorbereitung auf eine Berufsausbildung, erfuhr bei Heidt breite Zustimmung. „Junge Menschen sollten bereits frühzeitig sich mit den vorhandenen Angeboten für die Zeit nach der Schule vertraut machen können.“

Foto v. l. n. r.: Wolfgang Patzak, Peter Heidt, Alexander Popplow, Katrin Gaeckle, Christopher Hachenberg, Sylvia Patzak.