Wetterauer Medizinprodukte für den globalen Markt
Der hessische FDP Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn sowie das Kreisvorstandsmitglied Christopher Hachenberg statteten dem Ober-Mörlener Medizinproduktehersteller Meyer-Haake GmbH Medical Innovations einen Besuch ab. Da seit dem letzten Austausch fast drei Jahre vergangen sind, war es Hahn, auch Vorsitzender der FDP Kreistagsfraktion, ein Anliegen, einen Austausch über die gegenwärtige Situation des Unternehmens gerade nach Corona durchzuführen. Die Liberalen wurden von der Geschäftsführerin Heike Jordan sowie Thorsten Löhwing empfangen.
Jordan teilte zu Beginn der Unterredung mit, dass die hessische Teilnahme an der großen Medizinmesse in Dubai inzwischen vom Land Hessen unterstützt wird. Diese sei auch für Meyer-Haake eine wichtige Plattform für den Austausch mit Kunden.
Insgesamt werden zwölf Mitarbeiter beschäftigt, „Hauptkunden sind für uns niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken und Exportkunden im Ausland. Entwicklungen für neue Medizinprodukte werden kaum noch in Deutschland beantragt, da der Zeitraum für die behördlichen Genehmigungen inzwischen sechs bis acht Jahre beträgt, “ bedauert die Geschäftsleitung.
Hahn pflichtete Jordan bei: „Es kann nicht sein, dass durch übermäßige bürokratische Prozesse die Genehmigungsdauer für wichtige Medizinprodukte übermäßig lange dauert. Wenn Deutschland hier wieder zu den globalen Top-Playern gehören will, muss der Weg deutlich gestrafft und effizienter werden.“
Der aktuelle Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft schlägt sich bisher nicht auf das Ober-Mörlener Unternehmen aus.
Jordan stellt fest, dass die Arbeitnehmer immer stärker auf einen wohnortnahen Arbeitsplatz Wert legen. „Sie sind auch bereit dafür beim Gehalt Abstriche zu machen.“ Hahn kann diesem Trend aus seinen zahlreichen Unternehmensbesuchen zustimmen. „Regionale Arbeitsplätze außerhalb der Frankfurter Innenstadt werden zusehends attraktiver. Deshalb ist es wichtig für Regionen wie unsere die Betriebe politisch zu unterstützen. Vor allem der Mittelstand ist das Rückgrat der Wetterauer Wirtschaft.“
Die Corona-Zeit hat Meyer-Haake ohne staatlichen Unterstützungsmaßnahmen bewältigt. „Diese Tatsache ist dem Umstand geschuldet, dass unsere Sparte ein wesentlicher Bestandteil zur Verhinderung beziehungsweise Eindämmung mit dem Virus war. Die so genannte MDR-Verordnung (Medical Device Regulation), die Hersteller einhalten müssen, die Medizinprodukte in der EU in den Verkehr bringen wollen wird von uns als zu bürokratisch betrachtet. Im Wesentlichen sind damit eine Neuklassifizierung bestimmter Produkte sowie strengere Vorgaben für den Inhalt der Technischen Dokumentation und die klinische Bewertung verbunden. Die Überwachung von Produkten sowie die eindeutige Produktidentifikation nach dem Inverkehrbringen sollen eine größere Bedeutung erhalten, ohne dass diese Bürokratie Vorteile für die Patienten und die Kunden bringt,“ so die Geschäftsführerin weiter.
Im Vergleich dazu seien die Anforderungen der US-Arzneimittelbehörde (FDA) deutlich praxistauglicher und effizienter.
Abschließend resümierte Hahn, dass die aktuelle Landesregierung auf dem Gebiet der Gesundheitspolitik viele Baustellen hinterlässt. „Hessen war in der Vergangenheit ein bedeutender Standort für medizinische Forschung. Wir waren mal die Apotheke Europas. Dies wird durch übermäßig hohe Bürokratie und unzureichende Vermarktung in der Welt leichtfertig aufs Spiel gesetzt.“
Bild v. l. n. r.: Thorsten Löhwing, Heike Jordan, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn