Wetterau ein Leuchtturm für Inklusion
Zu einem Austausch über die aktuelle Situation der Wetterauer Schulen haben sich Vertreter der heimischen FDP mit Dr. Rosemarie zur Heiden und Dr. Erik Dinges vom Staatlichen Schulamt in Friedberg getroffen.
Amtsleiterin zur Heiden empfing seitens der Freien Demokraten den Kreis- und Landtagsabgeordneten Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn, Kreisfraktionschef Peter Heidt und die Friedberger Stadtverordnete Silvia Elm-Gelsebach. Bestimmende Themen der rund einstündigen Diskussion waren die Personalversorgung der Schulen und Erfolge in der Inklusion.
„Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Modellregion Inklusive Bildung ist im Wetteraukreis ein voller Erfolg“, stellte zur Heiden fest. Innerhalb von fünf Jahren habe man die Anzahl der an Regelschulen inkludierten Kinder mit Lernbeeinträchtigungen deutlich erhöhen können. Der Erfolg sei jedoch nicht nur quantitativer Natur, sondern auch qualitativ messbar: „Die Rückmeldungen der Eltern und Lehrer sind fast vollständig positiv“, erklärte der im Staatlichen Schulamt für die Förderschulen zuständige Dinges. Auf Nachfrage des Freidemokraten Hahn, welcher sich nach den Eindrücken der Schüler selbst erkundigte, berichtete Dinges weiter: „Wir haben nach einem Jahr eine Umfrage gestartet. Die Schülerinnen und Schüler an den inklusiven Regelschulen waren in großer Summe zufrieden.“ Einige Einrichtungen im Wetteraukreis hätten sich zu „wahren Leuchtturmschulen“ entwickelt, die für die Inklusionsbestreben anderer Landkreise als Vorbild dienten. Zur Heiden hob die besondere Bedeutung des imitativen Lernens hervor, von dem Kinder mit verzögerter geistiger Entwicklung profitierten. „Dass die Modellregion Inklusive Bildung heute so erfolgreich besteht, ist maßgeblich der Verdienst Nicola Beers“, merkte Dinges an. Die ehemalige FDP-Bildungsministerin Beer hatte das Projekt 2013 initiiert und Hahn als damaliger stellvertretender Ministerpräsident die Modellregion Wetterau ausgesucht. „Eine gute Bildungspolitik als Zukunftsinvestition in unsere Kinder ist für Liberale zentral“, äußerte Hahn. Das Thema frühkindliche Bildung werde von der schwarz-grünen Landesregierung trotz symbolpolitischer Maßnahmen vernachlässigt: „Statt die Beiträge abzuschaffen, müssen wir die Qualität der Betreuung verbessern. Dafür benötigen wir in erster Linie mehr Betreuer“, so der FDP-Mann weiter.
Mit Personalmangel haben nicht nur die Kitas, sondern auch die Wetterauer Grundschulen zu kämpfen: „Die Anzahl der neu ausgebildeten Grundschullehrkräfte war in der Vergangenheit zu gering“, urteilte zur Heiden. Durch frühzeitige Planung und einen schnellen Neubesetzungsprozess habe das Schulamt im vergangenen Schuljahr jedoch eine stabile Unterrichtsversorgung gewährleisten können. „Unsere Botschaft an die Eltern ist: Machen Sie sich keine Sorgen. Alle für den Übergang in die weiterführenden Schulen relevanten Lehrinhalte werden vermittelt“, so zur Heiden abschließend.