Wenn Bürger zusätzlich etwas wollen, müssen wir ihnen vorzeigen, wo wir dann einsparen

17.11.2023

Hahn: Die Kommunen mit der Flüchtlingsaufgabe nicht alleine lassen

Der heimische FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn kam mit den beiden FDP-Kreisvorstandsmitgliedern Jochen Ruths und Christopher Hachenberg zu einem politischen Austausch mit dem Echzeller Bürgermeister Wilfried Mogk zusammen.

Aktuell wichtigstes Thema ist auch in der dortigen Kommune die Flüchtlingsunterbringung. „Der Markt für Wohnraum zur menschenwürdigen Unterbringung ist wie leer gefegt. Zudem merke ich ganz deutlich, dass die Menschen nicht mehr so bereit sind, sich in diese Thematik einzubringen“, so Mogk. Des Weiteren zeigten sich alle anwesenden Politiker erschüttert über das starke Abschneiden extremer Parteien bei der vergangenen Landtags- und Landratswahl im Wetteraukreis.

Dr. Hahn, gleichzeitig auch FDP-Kreistagsfraktionsvorsitzender, weiß von vielen Gesprächen mit den Wetterauer Bürgermeister, dass dieses Thema allen auf den Nägel brennt. „Ich erwarte endlich, dass den Kommunen diese schwere Last genommen wird. Wenn die gegenwärtige Situation nicht geändert wird, können die Kommunen ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen.“, so Hahn energisch.

Der Mangel an Erziehern besteht auch in den Kindertageseinrichtungen in Echzell. Hahn verwies in diesem Zusammenhang auf das Modell „Piccolino“. Bei diesem erfolgt die Betreuung über Tagesmütter. Träger ist in der Wetterau die Diakonie. Es gibt bereits Standorte in Bad Vilbel-Dortelweil und Rosbach-Rodheim. Mogk zeigte sich positiv angetan und verwies darauf, dass es bereits ein ähnliches Modell in seiner Gemeinde gibt.

Der Bürgermeister wünscht sich mehr Unterstützung durch das Land Hessen. „Uns werden regelmäßig neue Leistungen aufgebürdet. Die dazu notwendigen Beihilfen sind bedauerlicherweise nicht ausreichend. Es ist wichtig, dass wir als kleine Kommune nicht vergessen werden.

Die FDP Kreistagsabgeordneten Ruths und Hahn vertraten die Meinung, dass das Land den Ostkreis keinesfalls vernachlässigt. Als Beispiele dafür nannte er die restaurierte Diözese Kloster Konradsdorf oder auch die Keltenwelt auf dem Glauberg und die LGS 2027.

Die erste interkommunale Landesgartenschau 2027 in Oberhessen wird auch ein Schwerpunkt in Echzell innehaben. Auch hier erwartet der Rathauschef tatkräftige Mithilfe von der Landesregierung. Ferner ist es naturgemäß schwierig, bei elf teilnehmenden Städten und Gemeinden immer einen Konsens zu finden. „Es muss aber bei den wichtigen Maßnahmen Hand-in-Hand laufen. Nur so wird die Landesgartenschau ein Erfolg.“ stellte Mogk fest.  Hahn: „Ich habe den Eindruck, dass bei der Planung noch nicht das volle Potenzial in die Waagschale geworfen wird. Diskussionen wie in Büdingen um den Veranstaltungsort sorgen nicht für eine innere Ruhe bei der Vorbereitung.“

Mogk versucht immer wieder seinen Bürgern klar zu machen, dass die Verwaltung nicht jede gewünschte Maßnahme auf den Weg bringen kann. „Wenn ich dann der anderen Person sage, was diese Investition kostet und was dafür an anderer Stelle eingespart werden müsste, herrscht Schweigen.“

Die FDP Politiker kennen dies auf den verschiedenen Ebenen sehr gut. „Mich stört zudem das Nörgeln vieler Bürger, die sich leider nicht ehrenamtlich betätigen. Hier hilft, wenn die Kommune und zuvorderst der Bürgermeister mit Engagement und Willen voran geht.“    

 Foto v.l. n. r.: Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, Wilfried Mogk, Jochen Ruths