Teure Nachrichten für tausende Autofahrer

04.06.2021

Bodenwelle auf der B 3 zwischen Bad Vilbel und Preungesheimer Dreieck

Teure Nachrichten für tausende Autofahrer – über 2700 Verwarnungs- und Bußgelder und 227 Fahrverbote

Hahn: „Verkehrsminister Al-Wazir will auch künftig die baustellengeplagten Autofahrer mit Radarfallen schröpfen“

Mehr als 2700 Verkehrsteilnehmer wurden bei drei Radarkontrollen an der B3-Bodenwelle zwischen Bad Vilbel und dem Preungesheimer Dreieck seit Januar 2021 geblitzt. 227 Fahrer erwarten Fahrverbote. Dies geht aus der Antwort des Hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) auf eine Kleine Anfrage des Wetterauer Landtagsvizepräsidenten Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn (FDP) hervor. Angaben zu der Summe von den vereinnahmten Verwarnungs- und Bußgeldsummen konnten noch nicht genannt werden.

Der FDP-Politiker hatte sich seit dem Auftreten der Schäden intensiv für eine schnelle Sanierung stark gemacht. Bereits zum fünften Mal brachte er die B3-Bodenwelle mittels einer sogenannten Kleinen Anfrage auf die Agenda des Hessischen Landtag, im vergangenen Jahr erneut auftretende Bodenwellen hatten den FDP-Politiker wieder aktiv werden lassen. Reparaturmaßnahmen wurden seitens der zuständigen Behörde Hessen Mobil zunächst nicht aufgenommen, stattdessen wurden Geschwindigkeitsbegrenzungen vorgenommen und Radargeräte aufgestellt.

In seiner jüngsten Anfrage an die schwarz-grüne Landesregierung hatte der Parlamentarier unter anderem gefragt, zu welchem Ergebnis ein entsprechendes Fahrbahngutachten gekommen ist und wann endlich mit entsprechenden Baumaßnahmen begonnen wird. Al-Wazir teilte daraufhin mit, dass das aktuelle Schadensbild laut Gutachten auf eine Volumenänderung des unter dem Fahrbahnkörper anstehenden Untergrundes durch das Schrumpfen und Quellen vorhandener Tone bei Wassereintritt zurückzuführen sei. Die Sanierung in Fahrtrichtung Frankfurt habe zwischenzeitlich bereits begonnen, die Sanierung der Gegenfahrbahn sei für das Jahr 2022 vorgesehen. „Jedenfalls ist eine Baustelle eingerichtet!“, stellt Hahn fest. Die Kosten der Gesamtsanierung liegen laut Angaben des Verkehrsministers derzeit bei 550.000 Euro.

Auf die Frage Hahns, ob auch künftig geplant sei, dort Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen und dadurch Bußgeldeinnahmen zu generieren, antwortete der grüne Verkehrsminister, dass an dieser Messstelle auch künftig in unregelmäßigen Abständen Kontrollen durchgeführt würden. Die Anzahl der Verstöße und die hohe Anzahl der Fahrverbote verdeutlichten nach den Ausführungen des Ministers, dass an dieser Örtlichkeit viele Kraftfahrzeuge die zugelassene Höchstgeschwindigkeit überschreiten.

 „Ich bin froh, dass endlich mit der Sanierung begonnen wurde. Das Land Hessen hat die Zwischenzeit genutzt, um mit dem Geld der Autofahrer kräftig die eigene Kasse zu füllen und die Kosten für die Sanierung zu refinanzieren. Die baustellengeplagten Autofahrer wurden geschröpft und gleichzeitig wurde versucht, Fahrer mit Radarfallen zu erziehen. Ich hätte mir gewünscht, dass man sich stattdessen um die schnelle Durchführung der Sanierungsmaßnahmen gekümmert hätte“, kritisiert Hahn und zeigt sich über die Ankündigung des Verkehrsministers, auch künftig Radarkontrollen durchzuführen zu lassen, verwundert.