Stellenbesetzung am WEG erneut Thema im Landtag

14.07.2021

„Das Wohl der Schule sollte bei Stellenbesetzungen immer im Vordergrund stehen“

Erst im Februar dieses Jahres hat das Stellenbesetzungsverfahren für die Stelle des Schulleiters am Wolfgang-Ernst-Gymnasium zu einem positiven Ende gefunden. Das Kultusministerium hatte damals bekannt gegeben, dass der von der Schule präferierte damalige kommissarische Schulleiter Oliver Eissing zum neuen Schulleiter ernannt werde. Dafür hatte sich auch der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn mehrfach öffentlich stark gemacht und die schwarz-grüne Landesregierung für deren langsames, chaotisches und von Parteipolitik geprägtes Stellenbesetzungsverfahren kritisiert.

Nun droht neue Unruhe an der Schule: Der Schulelternbeirat des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums hat durch einen Brief vom 12.07.2021 an die Schulamtsleiterin des Wetteraukreises seine Bedenken hinsichtlich der aktuellen Besetzungspraktiken im Zuge der Stellenbesetzung für die stellvertretende Schulleitung zum Ausdruck gebracht.  Der SEB sieht die von der Schulleitung und vom Schulelternbeirat präferierte Kandidaten im aktuellen Verfahren benachteiligt. Die Eltern werfen den Verantwortlichen vor, dass am Wolfgang-Ernst-Gymnasium eine Personalpolitik ohne Rücksicht auf Wohl und Wünsche der Betroffenen betrieben werde und dies ein Missbrauch von Entscheidungsgewalt und Macht zur Gestaltung eines Umfeldes nach persönlichen Vorstellungen darstellen könne, welcher der Fürsorgepflicht widerspreche.

Der ehemalige Justizminister Hahn nimmt diese jüngsten Vorwürfe sehr ernst und hat nun im Hessischen Landtag an die Landesregierung um den zuständigen Kultusminister Prof. Alexander Lorz (CDU) erneut eine Kleine Anfrage eingereicht. „Minister Prof. Alexander Lorz hat sich in den vergangenen Monaten und Jahren am WEG nicht mit Ruhm bekleckert. Stellen im Schulleitungsteam blieben lange unbesetzt, Ausschreibungsverfahren wurden abgebrochen und Grundprinzipien wie Transparenz und Überparteilichkeit spielten bei den Entscheidungen seines Hauses oft eine untergeordnete Rolle. Ich erwarte von der Landesregierung, dass sie die Wünsche der Schule endlich ernst nimmt und eine tolle Schulentwicklung nicht gefährdet“, nennt Hahn den Grund für seine neue parlamentarische Initiative.

Hahn fragt in seiner Anfrage konkret zum aktuellen Stellenbesetzungsverfahren, wann die vakante Stelle des stellvertretenden Schulleiters am Wolfgang-Ernst-Gymnasium in Büdingen ausgeschrieben wurde, wann das Verfahren voraussichtlich abgeschlossen sein wird, wie viele Bewerbungen bisher eingegangen sind und ob auch Bewerbungen erst nach der Bewerbungsfrist eingereicht wurden. Zudem verlangt der erfahrene Parlamentarier Einschätzungen der Landesregierungen hinsichtlich des Verdachts des Schulelternbeirats, dass es einen Abbruch des laufenden Verfahrens geben könnte, um einen der Schulverwaltung genehmen Kandidaten einzuversetzen.

Außerdem erfragt FDP-Mann Hahn, welche Erkenntnisse der Landesregierung darüber vorliegen, dass sich die Schule eine bestimmte Person dieser Bewerberinnen und Bewerber wünscht, auch um die bisher angestrebte Aufgabenverteilung und Zusammenarbeit erfolgreich weiterführen zu können. „Über die guten Ideen konnte ich mich gerade erst vor Wochen bei einem Besuch in Büdingen überzeugen“, so Hahn weiter.

„Die positive Schulentwicklung darf nicht ausgebremst werden. Die schwarz-grüne Landesregierung muss nun endlich Transparenz zeigen. Das Wohl der Schule sollte bei Stellenbesetzungen immer im Vordergrund stehen“, so Hahn abschließend.