Sozialarbeit in Schulen wichtiges Thema für RDW
Der Wetterauer Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn und Kreisvorstandsmitglied Christopher Hachenberg haben die Firma RDW (Regionale Dienstleistungen Wetterau) besucht und ein Gespräch mit der Geschäftsführerin Heidi Nitschke geführt. Nitschke ging zunächst auf die Sozialarbeit in Schulen ein. Für Verwunderung sorge eine erneute Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag. Darin bemängelten sie angebliches Lohndumping bei den Beschäftigten von RDW. Nitschke kann diesen Vorwurf nicht nachvollziehen. Bisher hat sich kein Mitarbeiter bei ihr über das Gehalt beklagt. „Ich würde mir wünschen, dass man einmal mit uns reden würde, als über uns. Ich freue mich sehr, dass uns heute die FDP besucht.“ so Nitschke
Als RDW vor 4 Jahren mit der Sozialarbeit in Schulen im westlichen Teil der Wetterau begonnen habe, sei die Aufbauarbeit gelungen, obwohl kurze Zeit später die Corona-Pandemie begann.
Vor zwei Jahren habe man dann auch den Zuschlag für die Sozialarbeit in Schulen im östlichen Teil der Wetterau erhalten und 18 Personen des bisherigen Trägers eingestellt.
Das größtes Problem bei der Besetzung ist die Befristung der Arbeitsverträge und der herrschende Fachkräftemangel. Man stehe in Konkurrenz zur öffentlichen Hand, zu UBUS und Kitas, die natürlich unbefristet einstellen können.
Zum neuen Schuljahr werden weitere 4 Mitarbeiter*innen in der Sozialarbeit in Schulen bei RDW beginnen und zwei Mitarbeiter*innen aus der Elternzeit zurück kommen.
Zur Flüchtlingssituation erachte es Nitschke als positiv, dass Kreis und Kommunen die Flüchtlingsunterbringung als gemeinsame Aufgabe sehen und dezentral gestalten. Problematisch sei der zu knappe Wohnraum. Insbesondere Familien müssten schneller aus den Unterkünften, um es den Kindern zu ermöglichen gute Lernbedingungen zu haben.
„Hier ist für uns die Vernetzung zwischen unseren Betriebsteilen Flüchtlingshilfe und Sozialarbeit in Schulen von großem Vorteil.“ so Nitschke
RDW ist seit Januar 2017 in der Betreuung von Geflüchteten tätig. Zunächst in 10 Kommunen, mittlerweile in 20 Kommunen im Kreisgebiet.
„Wenn ich mir vom Kreis etwas wünschen dürfte, wäre es eine frühzeitige Verhandlung über Verträge, damit nicht nur die Menschen die wir betreuen, sondern auch die Mitarbeiter*innen frühzeitig planen und sich etwas aufbauen können“, so Nitschke.
Für den Wetterauer Liberalen Hahn, ehemaliger Sozialdezernent der Stadt Bad Vilbel, ist die Aufgabe des Vermittlers zwischen Familie, den Schulen und der Jugendhilfe von großer Bedeutung. Hier würden wichtige Chancen für die Sozialarbeit in Schulen liegen, um Bildungsgerechtigkeit herbeizuführen.
Für die FDP ist die Weiterqualifizierung unter dem Motto „lebenslanges Lernen“ von sehr großer Bedeutung. Hierzu verwies Hahn auf die Arbeit der zuständigen Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Weitere wichtige Aspekte bei der Bildung sind die Chancengerechtigkeit und schnellere Digitalisierung.
Abschließend sagte Hahn Nitschke zu, über den heimischen Bundestagsabgeordneten Peter Heidt und Bettina Stark-Watzinger, zugleich auch FDP-Landesvorsitzende, ihre Anliegen bezüglich der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE-Programm) zu übermitteln. Für Hahn ist dieses Programm eine wichtige Ergänzung zum Integrationskurs für Migranten. MBE setzt die Schwerpunkte auf die sprachliche, berufliche und soziale Integration. Dadurch soll das selbständige Handeln in allen Angelegenheiten des täglichen Lebens vermittelt werden.
Hahn, erster Integrationsminister in Hessen von 2009-2013, verwies, bereits in dieser Zeit habe man darauf verwiesen, „dass wir ein Einwanderungsland sind. Für mich war es schon immer von Bedeutung, dass Migranten sich an die Kultur anpassen und integrationswillig sein müssen,“ so der FDP Politiker abschließend.
Foto v. l. n. r.: Heidi Nitschke, Anette Kehrbaum, Stephan Kunz, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn