Schulen sollen ab 01.02. endlich wieder öffnen

27.01.2021

Hahn und Sommermeyer: „Natürlich im Sinne der Schüler und der Lehrer die Hygiene-Regeln einhalten“ 

„Das Versagen des Landes Hessen und des Wetteraukreises in der Corona-Schulpolitik darf nicht weiter auf den Rücken der Schülerinnen und Schüler ausgetragen werden“, macht Elke Sommermeyer, bildungspolitische Sprecherin der Freien Demokraten im Wetterauer Kreistag, deutlich. Die FDP Wetterau begrüßt den Gesetzesentwurf der FDP-Landtagsfraktion, der in Pandemiezeiten für die Schulen eine langfristige Perspektive schaffen soll. Durch diesen Entwurf werde eine Rechtssicherheit geschaffen, da das Gesetz der Liberalen die pandemiebedingten Maßnahmen für den Schulbetrieb einheitlich und vorhersehbar regelt.

„Unter Berücksichtigung des Gesundheitsschutzes muss das Recht auf Bildung gewährt werden. Der Gesetzesentwurf ist eine Grundlage für eine verlässliche Schulbildung“, ist sich der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn sicher. Er soll ermöglichen, dass Schwellenwerte, die in einem Stufenplan mit vier Stufen die nächst höhere Stufe auslösen, speziell auf das Infektionsgeschehen an den Schulen zugeschnitten sind. Diese solle das Kultusministerium auf faktenbasierter, wissenschaftlicher Basis, erarbeiten. „Ein Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim darf nicht mehr länger dafür sorgen, dass Kinder nicht zur Schule gehen dürfen. Schulen müssen differenziert betrachtet und bewertet werden“, so Hahn, der für die Liberalen auch im Wetterauer Kreistag sitzt.

Im Stufenplan entspreche Stufe 1 dem Präsenzunterricht für alle im Klassen- beziehungsweise Kursverband unter Einhaltung besonderer landesweit geltender Hygienevorgaben, in Stufe 2 könne das zusätzliche Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung angeordnet werden und eine Durchmischung der Gruppen solle vermieden werden. In Stufe 3 erfolge der Unterricht in einem Wechselmodell zwischen Präsenz- und Distanzunterricht und in Stufe 4 trete der Distanzunterricht an die Stelle des Präsenzunterrichtes.

„Im Landtag hat der Ministerpräsident im Dezember noch erklärt, die Schulen blieben offen, um sie dann nach der Konferenz mit der Bundeskanzlerin im Nachgang doch de facto zu schließen“, erinnern Sommermeyer und Hahn. „Damals lag die Inzidenz in Hessen bei rund 150 und damit deutlich höher als heute. Bei dieser Entwicklung können die Schulen nach der damaligen Logik des MP am 1. Februar geöffnet werden“, so die beiden FDP-Politiker.

Die Möglichkeit des Homeschoolings sei auch in der Wetterau krachend gescheitert, Schuld sei nach Ansicht der FDP neben der schwarz-grünen Landesregierung auch die große Koalition in der Wetterau.  „Wir Freie Demokraten fordern schon seit Jahren hier in der Wetterau eine bessere Digitalisierung des Bildungswesens, doch bei unseren Forderungen und Initiativen schalteten die Verantwortlichen um CDU-Landrat und Schuldezernent Jan Weckler die Ohren immer wieder auf Durchzug. Immer wieder wurden wir für unsere Forderungen, das Bildungswesen zu stärken, belächelt. Zuletzt wurde beispielsweise unser Antrag im Herbst, alle Klassenzimmer im Wetteraukreis mit CO2-Ampeln auszustatten, von der großen Koalition abgelehnt. Die Lehrkräfte und Schüler im Kreis verfügen nicht flächendeckend über eine ausreichende Hard- und Softwareausstattung, der schlechte Breitbandausbau in der Wetterau ermöglicht nicht immer störungsfreie Teilnahmen an Videokonferenzen“, kritisiert Sommermeyer. Wenn Homeschooling funktionieren solle, müssten die technischen Rahmenbedingungen stimmen. „Bereits sozial benachteiligte Kinder bleiben wieder einmal auf der Strecke. Da kaum ein Schüler mit einem Endgerät des Wetteraukreises ausgestattet ist, ist der Lernerfolg des jeweiligen Schülers von der digitalen Ausstattung des Elternhauses abhängig. Das kann und darf nicht sein“, mahnt Hahn an.

Sommermeyer verweist zudem darauf, dass soziale Kompetenzen des Menschen in der Kindheit angelegt werden. Die Förderung der sozialen Kompetenzen sei eine wichtige Aufgabe der schulischen Bildung. „Auch die jetzige Schülergeneration hat ein Recht darauf, diese Kompetenzen in der Schule erlernen zu können“, so die FDP-Politikerin abschließend.