Prognos Zukunftsatlas stellt Kreiskoalition ein schlechtes Zeugnis aus

23.03.2023

Hahn/Ruths: Der Abwärtstrend unserer Wetterau muss dringend gestoppt werden

Alle drei Jahre bewertet seit dem Jahr 2004 der Prognos Zukunftsatlas® die Zukunftschancen und -risiken aller 401 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands. Lag der Wetteraukreis im Jahr 2016 auf Platz 151 im deutschlandweiten Ranking aller Kreise und kreisfreien Städte und im Jahr 2019 noch auf Platz 94, fiel der Wetteraukreis er im Jahr 2022 auf Platz 102 zurück. Rückschritte erzielte der Wetteraukreis unter anderem in den Bereichen „Demografie“, „Arbeitsmarkt“ und „Stärkerang“. In der Kategorie „Demografie“ fiel der Wetteraukreis im Vergleich zu 2019 von Platz 179 auf Platz 196 zurück, im Bereich Arbeitsmarkt von 71 auf Platz 86 und im Bereich Stärkerang gar von 91 auf Platz 130.

„Der gute Trend des Aufstieges seit dem Jahr 2016 ist gebrochen, und das, obwohl sich unser Landkreis in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main und damit in einem florierenden Wirtschaftszentrum befindet“, macht Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, FDP-Fraktionsvorsitzender im Wetterauer Kreistag und heimischer Landtagsabgeordneter, deutlich. Dass sich die politisch Verantwortlichen im schwarz-roten Kreisausschuss um Landrat Jan Weckler (CDU) und Kreisentwicklungsdezernent Walther bisher zu dem Ergebnis der Zukunftsforscher nicht geäußert hätten, liege in der Natur der Sache. „Dieses schlechte Abschneiden unseres Kreises würde die Kreisspitze bestimmt am liebsten unter den Tisch kehren, da sie natürlich die politische Verantwortung für dieses schlechte Ergebnis trägt“, erklärt Hahn.

Die Liberalen haben nunmehr im Wetterauer Kreistag einen Antrag eingereicht, der erreichen soll, dass der Kreisausschuss im zuständigen Ausschuss (RUW) Stellung zu dem Ergebnis des Zukunftsatlas bezieht. „Das schlechte Ergebnis hat bestimmt vielfältige Ursachen. Für die langfristige Entwicklung unseres Kreises ist es wichtig, dass dieses Ergebnis politisch aufgearbeitet wird und auch Konsequenzen gezogen werden. Der Abwärtstrend unserer Wetterau muss dringend gestoppt werden“, begründet Jochen Ruths, FDP-Kreistagsabgeordneter und liberaler Landtagskandidat für die Wetterau, die Initiative.

Die Freidemokraten machen schon jetzt deutlich, dass sie Ausreden des Landrats nicht zählen lassen werden. „Die aktuelle wirtschaftliche Krise betrifft deutschlandweit alle Landkreise. Das schlechte Abschneiden des Wetteraukreises kann man also nicht mit der Klimakrise, dem Angriffskrieg Russlands oder der Coronapandemie begründen. Andere Regionen leiden nicht weniger unter diesen Krisen, somit liegen die Gründe wohl eher in den Entscheidungen der politisch Verantwortlichen der Kreisspitze aus CDU und SPD“, so Ruths. 

Die Große Koalition habe im Wetteraukreis für Stillstand gesorgt, das schlechte Ergebnis im Zukunftsatlas sei die Quittung für die schlechte Arbeit der Koalition. Dass beispielsweise der benachbarte Hochtaunus-Kreis im Gesamtranking mit Platz 12 und der Main-Taunus-Kreis mit Platz 14 bewertet werde, muss der Kreisspitze Auftrag sein, so Jochen Ruths, der dies auch aus Sicht des IHK-Vizepräsidenten beurteilen kann.

Seit bestimmt einem halben Jahrzehnt schlagen die Liberalen vor, ein Fachgutachten erstellen zu lassen, wie der Wetteraukreis 2035 aussehen soll und was man dazu in die Wege leisten muss. „Nach 50 Jahren gibt es immer noch keine Konzeptionen für das erfolgreiche Zusammenwachsen der Altkreise Friedberg und Büdingen. Das Frankfurter Institut Dr. Speer und Partner hat für andere Kreise wie den Maintaunus- und den Hochtaunuskreis jeweils ein solches Konzept entwickelt, die Erfolge sind auch in der Prognosstudie ablesbar“, so Hahn weiter.

 „Keiner auch der Landratskandidaten hat auf dem Schirm, dass gerade der Wetteraukreis in der Rhein-Main-Region künftig das wichtigste Entwicklungsgebiet ist. Das müssen wir auch politisch vorbereiten“, so Hahn, auch Vizepräsident der Regionalversammlung Südhessen (RVS).