Polizei Bad Vilbel: „Stadt ist so sicher wie nie“
Gemeinsam mit ihrem heimischen Landtagsabgeordneten Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn haben Vertreter der Wetterauer FDP die Polizeistation Bad Vilbel besucht. Stationsleiter Jürgen Werner empfing neben Hahn die Ortsvorsitzenden der Bad Vilbeler und Karbener Freidemokraten, Thomas Reimann und Oliver Feyl. Themen des Gesprächs waren die aktuelle Kriminalstatistik, der Unterschied zwischen tatsächlicher und gefühlter Sicherheit sowie die Personallage der Polizei insgesamt.
Auf Nachfrage von Hahn stellte Werner klar, dass die Sicherheitslage in Bad Vilbel und Karben derzeit so gut wie nie zuvor sei. Auch entgegen der allgemeinen Stimmung und einzeln anderslautender Medienberichte sei die Kriminalität in der und um die Quellenstadt auf einem Tiefststand: „Die Zahlen lügen nicht: Rund 2000 Fälle verzeichnet die im Februar veröffentlichte Kriminalstatistik zum Jahr
2017 in Bad Vilbel und Karben“, bezifferte Werner die Verbrechen. Die Gewaltkriminalität vor Ort sei dem Stationsleiter zufolge „praktisch nicht existent“, die Vorfälle von Sachbeschädigung im Vergleich zum Vorjahr um 50% gesunken. Aufgrund der Videoüberwachung habe die lokale Polizeistelle zuletzt gar die landesweit beste Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen aufweisen können. Werner wehrte sich gegen den in Bevölkerungsteilen kursierenden Mythos, die Polizei würde bestimmte Anzeigen erst gar nicht registrieren: „Zumindest hier in Bad Vilbel nehmen wir jeden Sachverhalt auf und tragen ihn weiter. Alles andere liegt im Ermessen der Einstellungsbehörde.“
Hahn, der als ehemaliger Justizminister engstens mit der Polizeiarbeit vertraut ist, interpretierte die allgemein erregte Stimmung mit dem Unterschied zwischen tatsächlicher und gefühlter Sicherheit: „Die jährlichen Straftaten im Verantwortungsbereich der hiesigen Polizeistelle sind in der letzten Dekade um rund 1000 Stück gesunken – obwohl die Bevölkerung in der Region wächst. Auch das Anzeigeverhalten hat sich nicht geändert, wie Herr Werner bestätigt. Einzelnen kriminellen Vorfälle auch im Rahmen der Flüchtlingskrise, die sich teils in ganz anderes Landkreisen ereigneten, wird heute weitaus mehr Platz in den Medien eingeräumt als früher. Paradoxerweise kann das Sicherheitsgefühl auf diese Weise trotz steigender tatsächlicher Sicherheit abnehmen.“
Werner berichtete auch von der geänderten Personalsituation bei der Polizei: „Die Lebensmodelle der Leute haben sich gewandelt. Viel mehr junge Menschen nehmen sich Elternzeit, was zu einer höheren Personalausfallquote führt.“ Solange man entsprechend vorausplanen könne, müsse sich daraus nicht zwangsläufig ein Problem ergeben, so der Stationsleiter weiter. „Die jungen Neuankömmlinge sind dynamisch.
Wir haben einen funktionierenden Wechselschichtdienst mit fünf Dienstgruppen bei insgesamt 49 Beamten. Dass das gut funktioniert, zeigt die Kriminalstatistik“, so Werner abschließend. Zum Ende des Gesprächs dankten Hahn, Reimann und Feyl dem bald aus dem Dienst scheidenden Polizisten für seine jahrzehntelange Arbeit im Auftrag der Sicherheit Hessens.