Pädagogen in Hessen ausbilden

FDP Wetterau bei Johannes-Vatter-Schule: Pädagogen in Hessen ausbilden

Hahn: „Grundstück der JAA gemeinsam mit freien Grundstücken des LWV entwickeln!“

Unter der Leitung des freidemokratischen Kreis- und Landtagsabgeordneten Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn hat eine Delegation der Wetterauer FDP die Johannes-Vatter-Schule für Hörgeschädigte in Friedberg besucht. Ebenfalls am gemeinsamen Austausch beteiligt waren der zuständige Beigeordnete Dieter Schütz (FDP) und Christa Gerdsen vom Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen als Schulträger sowie mit Dr.

Erik Dinges das Staatliche Schulamt Friedberg. Förderschulrektor Manfred Drach empfing neben Hahn seitens der Freien Demokraten den Kreisfraktionschef Peter Heidt und die Friedberger Stadtverordnete Silvia Elm-Gelsebach. Insbesondere der Trend zur inklusiven Förderung, der Mangel an hessischen Pädagogen für Hörgeschädigte und die geplante Geländeverkleinerung der Schule waren die Themen.

„Die Orientierung auch für Kinder mit Hörbehinderung geht zunehmend nach außen“, stellte Drach fest. Als überregionales Beratungs- und Förderzentrum bietet die Johannes-Vatter-Schule nicht nur stationären Unterricht in den eigenen Räumlichkeiten an, sondern entsendet auch Pädagogen an umliegende Regelschulen. „In den letzten Jahren hat sich der Arbeitsschwerpunkt verschoben: Die Anzahl der direkt bei uns geförderten Schüler ist um 20% gesunken, die externe Förderung hat um 60% zugenommen“, so der Rektor weiter. Die Schule erwäge daher nun, auf dem eigenen Gelände ein soziales Angebot für die an Regelschulen betreuten Schüler zu entwickeln. Auf diese Weise ließe sich die Vernetzung der Kinder und Jugendlichen stärken, die in ihren Inklusionsklassen oftmals die einzigen Hörgeschädigten seien. Ein weiteres stationäres Angebot trägt den Titel „Wechselgruppe“: „Im Zuge dieses viertägigen Beratungs- und Förderaufenthalts erlernen die Eltern die Grundlagen der Hörförderung im Alltag“, so Drach weiter.

Das Programm erfreue sich eines regen Zulaufs.

Der im Staatlichen Schulamt für die Förderschulen zuständige Dezernent Dinges wies dagegen auf einen generellen Missstand hin. In ganz Hessen gebe es zu wenig Pädagogen für den Förderschwerpunkt Hören, unter anderem weil das Land solche nicht selbst ausbilde. FDP-Mann Hahn bezeichnete diesen Mangel als untragbar: „Die Förderschulen müssen mit ihrer dünnen Personaldecke die Planungsfehler des Landes ausbügeln.

Hessen braucht einen eigenen Studiengang für Hörgeschädigtenpädagogik, damit unsere Studenten nicht an die nächstgelegene Ausbildungsstätte in Heidelberg abwandern.“ Der Ex-Justizminister bezeichnete Bildungspolitik als ein Kernthema der Liberalen zur Landtagswahl.

Abschließend besichtigten die Gesprächsteilnehmer gemeinsam das Gelände der Johannes-Vatter-Schule. Aufgrund der veränderten Lehrpraxis mit zunehmend externer Förderung strebt der LWV an, nicht weiter benötigte Grundstücke zu veräußern – darunter auch einen an die ehemalige Jugendarrestanstalt (JAA) Friedberg grenzenden Abschnitt.

Die FDP-Politiker forderten das Land Hessen und die Stadt Friedberg dazu auf, umgehend Gespräche mit dem LWV aufzunehmen. Bereits mehrfach hatte Hahn von der Landesregierung Konzeptvorschläge für das seit 2013 ungenutzte Gebäude eingefordert. „Ihre Planlosigkeit bezüglich einer neuen Nutzung der JAA hat die Landesregierung mit der fehlenden Erschließung des Areals erklärt. Durch eine Arrondierung ergäben sich neue Gestaltungsmöglichkeiten“, so der Freie Demokrat.