OVAG ist geübt in nachhaltiger Wasserentnahme

FDP: OVAG ist geübt in nachhaltiger Wasserentnahme
Der heimische FDP-Kreistagsfraktion Vorsitzende Dr.h.c. Jörg-Uwe Hahn hat gemeinsam mit seinen Kreistagskollegen Andrea Rahn-Farr und Jochen Ruths sowie dem Büdinger Liberalen und Kreisbeigeordneten Wolfgang Patzak und der stellvertretende FDP Kreisvorsitzenden Sylvia Patzak das Wasserwerk der OVAG in Hungen-Inheiden besucht, um sich bei den beiden OVAG-Vorständen Joachim Arnold, Oswin Veith über die Wasserversorgung insbesondere in der Wetterau bis in den Ballungsraum Rhein-Main zu informieren. Begleitet wurden sie von dem FDP Kreisvorsitzenden von Giessen Dennis Pucher und der Licher Stadtverordneten Nathalie Burg.
Die Liberalen interessierten sich, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen , für die Herausforderungen der Trinkwasserversorgung in der Region. In einer umfassenden Einführung von Joachim Arnold zum Thema Wasser und zum Wassermanagement der OVAG im Gebiet der Wetterau und im Westlichen Unteren Vogelsberg informierte er die FDP-Politiker über die Belieferung von 129 Ortsteilen im Versorgungsgebiet mit Trinkwasser. 73 davon werden von der OVAG vollversorgt.
Die Wasserversorgung in der Region geht in der Hauptsache über zwei große Fernwasserleitungen von Hungen-Inheiden nach Süden bis nach Frankfurt und eine nach Westen Richtung Butzbach. Die OVAG entnimmt Grundwasser, veredelt es zu hygienisch einwandfreiem Trinkwasser und beliefert die Kommunen, die für die Wasserversorgung ihrer Bevölkerung zuständig sind, als Dienstleister mit dem Trinkwasser, unserem Lebensmittel Nummer Eins. Im Gespräch war auch die Entwicklung der Grundwasserneubildung in der Region ein Thema.
Jörg-Uwe Hahn erkundigte sich nach der Entnahme von Grundwasser aus dem Vogelsberg, das dann nach Frankfurt geleitet wird. Manch einer werfe der OVAG gar vor, zu viel Wasser aus dem Vogelsberg nach Frankfurt zu liefern. Joachim Arnold erklärte, es gebe lediglich eine Entnahmestelle im Vogelsbergkreis an der Grenze zum Wetteraukreis, nämlich in Schotten-Rainrod, wo die OVAG jährlich 7 Millionen Kubikmeter Wasser entnehmen dürfte, tatsächlich habe man 2021 dort nur etwa 3,5 Millionen Kubikmeter entnommen, um den Grundwasserstand stabil zu halten. Oswin Veith ergänzte, dass diese eine Entnahmestelle in Rainrod den Vogelsberg somit nur am Rande betreffe. Und die Entnahme dort habe aus hydrogeologischen Gründen keinerlei Einfluss auf den Wasserhaushalt des Waldes und der Wiesen im hohen Vogelsberg, weil er aus völlig anderen Schichten und Tiefen bedient werde.
Die OVAG entnehme das Wasser in der Wetterau und im Westlichen Unteren Vogelsberg überwiegend entlang von Flusstälern, aus der tiefer gelegenen Zone durchgehender Grundwassersättigung und eben nicht aus den schwebenden Grundwasserstockwerken im Vogelsberg. Beide Grundwasservorkommen haben hydraulisch keine Verbindung. Begleitende umwelt- und naturschutzbezogene Nutzungsregeln werden eingehalten, damit das Grundwasservorkommen sichergestellt sei. Die OVAG sorge mit einer umweltschonenden und auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Grundwassermanagement für den Schutz der grundwasserabhängigen Ökosysteme. „Die Probleme im Vogelsberg sind der mangelnde Niederschlag im Vogelsberg ab dem Jahr 2003 selbst,“ erläutert Joachim Arnold die Sachlage.Die Aufgabe der Gegenwart und für die Zukunft seien die demographischen Veränderungen und der Klimawandel sowohl der gewerbliche Strukturwandel. „Bei der Stromversorgung denken wir schon seit Jahrzehnten sehr vernetzt, das holen wir gerade bei dem Trinkwasser nach. Dabei müssen wir beachten, dass es künftig verstärkt mit längeren Trockenperioden über Jahre rechnen müssen , auch können extreme Hitzephasen zu veränderten Angeboten von Grundwasser einerseits und Auswirkungen auf die Nachfrage von Trinkwasser haben. Als OVAG denken wir diese Veränderungen in unsere Strukturen herein,“ erläuterte er die derzeitigen Arbeitsschwerpunkte.
Auch die steigende Bevölkerungszahl in der Wetterau und damit die steigende Zahl der Wassernutzer sowie die dynamische wirtschaftliche Entwicklung ist eine zusätzliche Herausforderung. Die steigende Nachfrage nach Wasser führt zu größerer Knappheit. Im letzten Jahr habe man daher die OVAG-Wasserampel eingeführt,“ erklärten Joachim Arnold und Oswin Veith. Grün bedeute, es sei für den bisherigen Bedarf genug Grundwasser gewinnbar und man könne genauso viel Wasser liefern wie im Schnitt der Vorjahre. Gelb bedeute, es sei weniger Wasser vorhanden und die Empfängerkommunen müssten Wasser sparen. Rot zeigt einen erheblichen Wassermangel an und die Wassersparanstrengungen in den Kommunen müssen noch größer sein. Auch den Kommunen habe man die Einführung von Kommunalen-Wasserampeln für ihre spezielle Situation vor Ort empfohlen.
Die FDP Kreistagsabgeordnete und Vorsitzende des Regionalbauernverband Wetterau-Frankfurt Rahn -Farr begrüsstem ausdrücklich die Strategie der OVAG, Bürger und natürlich auch die Landwirte mitzunehmen. „Wir wissen, dass die heimischen Bauern auch verstärkt Wasser benötigen. Vielleicht sollten wir uns ernsthaft überlegen, ob Trinkwasser, das Lebensmittel Nummer 1, immer noch für die Toilettenspülung genutzt werden sollte. Das würde aber erhebliche Investitionen bis in jedes Haus bedeuten,“ gab Rahn-Farr zu bedenken.
Foto v. l. n. r.: Joachim Arnold, Dennis Pucher, Nathalie Burg, Andrea Rahn-Farr, Dr. h.c.Jörg-Uwe Hahn, Wolfgang Patzak, Sylvia Patzak, Oswin Veith.