Nutzung des Schulportals des Landes und wtkedu Thema im Landtag: Hahn kritisiert Minister Lorz

29.10.2021

Hahn: „Lorz spricht immer wieder von der Digitalisierung des Bildungswesens, scheitert aber bereits an dem Fundament.“

Das Wetterauer kreiseigene Lernmanagementsystem „wtkedu“ soll mit der Umstellung auf das Schulportal des Landes Hessens abgeschaltet werden. Wie der heimische FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn aus vielen Gesprächen mit Schulleitungen und Elternvertretern erfahren hat, bietet „wtkedu“ jedoch im Vergleich zu dem Schulportal des Landes Hessen einige Vorteile. Der erfahrene Parlamentarier hat deshalb die Nutzung des Schulportals an Wetterauer Schulen zum Thema im Landtag gemacht und an die schwarz-grüne Landesregierung um den zuständigen Kultusminister Alexander Lorz (CDU) zwei umfangreiche sogenannten Kleinen Anfragen zum Sachverhalt gestellt.

Aus der Antwort des Kultusministers geht hervor, dass 87 der 88 öffentlichen Schulen im Wetteraukreis im Schulportal des Landes Hessen angemeldet seien. Bei dem Schulportal handele es sich um ein freiwilliges Angebot für die hessischen Schulen. Alle Schulen, die sich zur Nutzung des Schulportals entscheiden, könnten zeitnah nach ihrer Anmeldung das Angebot des Schulportals nutzen.

Auf Nachfrage des FDP-Politikers, ob es möglich sei, dass Schulen durch die geplante Abschaltung von „wtkedu“ und die Nutzung des Portals des Landes Hessen einen Rückschritt jedenfalls teilweise bei ihrer Digitalisierung erfahren, erklärte der CDU-Politiker, dass Schulen, die sich zur Nutzung des Schulportals entscheiden würden, dafür die bestmögliche Unterstützung durch Schulungs- und Fortbildungsangebote der Hessischen Lehrkräfteakademie erhielten. Gleichzeitig würde der Funktionsumfang des Schulportals schrittweise erweitert, so dass bereits jetzt ein attraktives Lernmanagementsystem zur Verfügung steht, das den digital gestützten Unterricht bestmöglich unterstützt und Lehrkräfte bei der pädagogischen Organisation entlastet. Der hessische Kultusminister musste auf ein Nachhaken des liberalen Jörg-Uwe Hahn aber eingestehen, dass das Schulportal keine Ausstellung von dienstlichen Mailadressen für jede Schülerin und jeden Schüler erlaube. Stattdessen biete das Portal zur Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler nur eine Messenger-Funktion an.

„Wenn Minister Lorz behauptet, dass das Portal des Landes Hessens bereits jetzt den Unterricht bestmöglich unterstütze und die Lehrkräfte entlaste, widerspricht das der Einschätzung zahlreicher Verantwortlichen vor Ort. Schulleiter und Lehrkräfte haben hier zum Teil eine ganz andere Einschätzung als der Kultusminister. Offenbar hat Lorz die Basis völlig aus den Augen verloren, obwohl er in jedem Satz der Antworten den angeblichen Praxisbezug hervorhebt“, kritisiert Hahn.

„Lorz spricht immer wieder von der Digitalisierung des Bildungswesens, scheitert aber bereits an dem Fundament, Schülern eine schulische Mailadresse zur Verfügung zu stellen“, erklärt Hahn. Die Freien Demokraten hätten schon lange auf die Vorteile und Notwendigkeit der digitalen Bildung hingewiesen. In der Corona-Krise habe sich gezeigt, wie sehr man in Hessen aber auch im Wetteraukreis bei der Digitalisierung des Bildungswesens hinterherhinke. Es seien endlich Fortschritte gefragt, damit Schülerinnen und Schüler zeitgemäß beschult werden könnten.

„Gleiches gilt auch für die Systeme, Videokonferenzen datenschutzgerecht durchzuführen. Da hat der CDU-Minister noch nicht einmal die Vergabevorschriften beachtet!“, so Hahn abschließend.