Musikunterricht muss stärker finanziell durch Politik unterstützt werden

30.09.2023

Hahn und Ruths : Große Koalition hat die Erhöhungen durch den Kreistag an jede einzelne Musikschule eigenmächtig reduziert

Der heimische FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn kam mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Peter Heidt sowie dem Wetterauer FDP-Spitzenkandidaten zur bevorstehenden Landtagswahl Jochen Ruths und den beiden FDP-Kreisvorstandsmitgliedern Dr. Lothar Weniger und Christopher Hachenberg zu einem politischen Austausch mit dem Leiter der Musikschule Bad Nauheim Ulrich Nagel zusammen.

Die im Sprudelhof beheimatete Musikschule bietet bereits für Kinder ab dem ersten Lebensjahr Eltern-Kind-Kurse und für die Kinder ab 4 Jahren die „Musikalische Früherziehung“ oder im Kindergarten den Unterricht „Kita macht Musik“ an. Sozialverträgliches Unterrichtsentgelt und Ermäßigungen für Familien mit geringem Einkommen sollen allen Kindern erlauben, ein Instrument zu erlernen.


An den Bad Nauheimer Schulen werden das Programm „Erlebnis Musik“, Bläser-, Streicher- und Gitarrenklassen sowie Musikkurse in der Ganztagsschule angeboten. Die Schüler können alle in einem Ensemble, einer Band oder einem Orchester mitwirken. Workshops und Kurse ergänzen unser Angebot.


Die FDP im Wetteraukreis konnte sich in den vergangenen Haushaltsberatungen des Kreistags erfolgreich für eine Erhöhung des Haushaltsansatzes für jede der fünf Musikschulen im Wetteraukreis in Höhe von 5.000 € jährlich einsetzen. „Bei jeder Musikschule kamen nur 3.000 Euro an, die Kreisspitze hat da falsch entschieden‘, so die Kreistagsabgeordneten Ruths, Heidt und Hahn. „Wir werden im Kreistag nachhaken!“

„Musik- und Kunstunterricht ist ein essenzieller Teil der kulturellen Bildung. Die Existenz unserer Wetterauer Musik- und Kunstschulen muss dauerhaft abgesichert und deren Angebote vor einer möglichen Erosion bewahrt werden. Die Förderung der kulturellen Bildung ist für uns ein wichtiges Anliegen“, erklärte Hahn, auch Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion. Die Bedeutung des Themas wird auch dadurch erkennbar, dass FDP-Politiker bereits die Musikschulen in Büdingen und Bad Vilbel in der jüngeren Vergangenheit besucht haben.

Von der Stadt Bad Nauheim gibt es eine regelmäßige finanzielle Unterstützung und einen Zuschuss für das Gebäude, in dem die Musikschule ihren Standort hat. 2/3 des gesamten Aufwandes werden aber durch die Teilnehmerbeiträge finanziert. ‚Die Zuschüsse von Land, Kreis und Stadt reichen aber bei weitem nicht, dass die Lehrkräfte nach Tarif vergütet werden können‘, so Nagel.

Durch die Teilnahme am Programm „ZusammenSpiel Musik“ vom Hessischen Kultusministerium erhält die Bad Nauheimer Musikschule eine Zuwendung von 4.000 Euro durch das Land Hessen. Durch die Zuwendung wird der Zugang zu musikalischer Bildung vor allem solchen Schülern gewährt, für die das aus infrastrukturellen oder ökonomischen Gründen nur erschwert möglich wäre.

Ein weiteres Problem sind nach Aussage von Nagel die bürokratischen Hürden um solche Zuschüsse zu erhalten. Die coronabedingten Einschränkungen hat die Schule gut überstanden.

Jochen Ruths führte abschließend aus, dass das Thema Musikschulen für die FDP eine hohe Wichtigkeit aufweist. „Musikalische Bildung ist Teil der Allgemeinbildung und trägt wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Es lehrt Teamgeist und gemeinsame Erlebnisse. Deshalb ist es wichtig, dass wir weiterhin über eine bessere Finanzierung von Musikschulen diskutieren. Hessen steht im Vergleich zu anderen Bundesländern hinsichtlich der Förderung von Musikschulen nicht gut da, der Weg zu einer möglichen Drittelfinanzierung von Kommune, Land Hessen und Eltern ist noch weit.“ 

Foto v. l. n. r.: Jochen Ruths, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, Dr. Lothar Weniger, Peter Heidt, Ulrich Nagel