Mehr Tempo bei Horlofftalbahn-Reaktivierung

10.10.2022

Hahn: „Elf Jahre sind seit den Anfängen der Reaktivierungspläne schon wieder vergangen – das ist für ein grün geführtes Ministerium ein echtes Armutszeugnis“

 Wie aus der Antwort der schwarz-grünen Landesregierung um Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) auf eine Anfrage des fachlich zuständigen FDP-Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Naas und des heimischen liberalen Landtagsabgeordneten Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hervorgeht, könne mit den Baumaßnahmen für die Reaktivierung der Horlofftalbahn nach Vorliegen des Planrechts begonnen werden. Dies werde laut Al-Wazir aber je nach Verlauf des Planungsprozesses und des Planrechtsverfahrens voraussichtlich erst Ende des zweiten Halbjahres 2024 der Fall sein. Unter diesen Bedingungen könnte die Strecke dann ab Dezember 2025 mit dem im Rahmen der Reaktivierung vorgesehenen Verkehrsangebot bedient und das Reaktivierungsvorhaben damit abgeschlossen werden.

Die liberalen Landtagsabgeordneten sind von dieser Antwort des Verkehrsministers Al-Wazir nicht überzeugt. Der Ausbau des Schienennetzes in Hessen und speziell die Reaktivierung der Horlofftalbahn geht aus Sicht der Freien Demokraten nach wie vor nicht schnell genug voran. Die Schienenstrecke von Wölfersheim-Södel nach Hungen, die auch als Horlofftalbahn bekannt ist, wurde 2004 stillgelegt. Bereits 2011 haben die Kommunen Hungen und Wölfersheim die Strecke gekauft, um die Infrastruktur zu sichern. 2018 haben dann die Kreistage Gießen und Wetterau, gemeinsam mit den Kommunen, beschlossen, dass die Strecke reaktiviert werden soll.

„Nicht zuletzt der starke ÖPNV-Zuspruch durch das 9-Euro-Ticket hat deutlich gemacht, dass das Schienennetz auch in Hessen an oder über der Belastungsgrenze ist. Es fehlt vielerorts an ausgebauter und neuer Schieneninfrastruktur, schnellere Reaktivierungen von Streckenabschnitten sind dringend notwendig“, erklärt Naas.

„Wir fordern von der Landesregierung, dass sie bei der Reaktivierung auch von der Horlofftalbahn mehr Tempo an den Tag legt. Die Reaktivierung von bestehender Infrastruktur bietet große Chancen, sodass endlich zügig vorangegangen werden sollte. Elf Jahre sind seit den Anfängen der Reaktivierungspläne schon wieder vergangen – das ist für ein grün geführtes Ministerium ein echtes Armutszeugnis“, macht der ehemalige Justizminister Hahn abschließend deutlich. „Wo ist Al-Wazir bei den Taten? Bei den Worten ist er immer ganz weit vorne!“