Libertus: „Patientenwohl in den Vordergrund stellen“

01.03.2018

Der FDP-Landratskandidat Daniel Libertus, der FDP-Direktkandidat bei der Landtagswahl für die nördliche Wetterau Tillmann Weber und der heimische FDP-Kreisvorsitzende Jens Jacobi haben die Alten- und Pflegeheim Schacht GmbH in Bad Nauheim besucht, um sich über die aktuelle Situation in der Pflege zu informieren.

Samirah Pöpel, Residenzleiterin der „Seniorenresidenz am Kaiserberg“, und Carmen Berk, Pflegedienstleiterin im gleichen Haus, diskutierten mit den Freien Demokraten vertieft die aktuelle Situation im Pflegebereich.

„Wir wollen die Bewohnerinnen und Bewohner, die wir in unserer Einrichtung pflegen und betreuen, optimal unterstützen. Unser Ziel ist es, ihnen ein selbständiges und eigenverantwortliches Leben zu ermöglichen“, so Samirah Pöpel zum Leitbild des Pflegeheims. In den Seniorenresidenzen der Alten- und Pflegeheim Schacht GmbH leben Bewohnerinnen und Bewohner mit unterschiedlichen Pflegebedürfnissen, wobei alle Pflegegrade 1-5 auf den Wohnbereichen vertreten sind. „Hier fühlen sich Akademiker genauso wohl wie Landfrauen oder ehemalige Handwerker. Wir bieten allen einen gehobenen Standard“, so Samirah Pöpel.

Um sich auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner einstellen zu können sei vorteilhaft, dass das Unternehmen keiner „Kette“ angeschlossen sei. In der Küche arbeiten alleine 20 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und bieten den Bewohnerinnen und Bewohnern frisch zubereitete, regionale Küche. „Wir machen alles mit eigenen Leuten, von der Hausreinigung bis zur Haustechnik. Zwischen den Beschäftigten und den Bewohnern entwickelt sich so ein starkes Vertrauensverhältnis, das ist uns wichtig“, erklärt die Pflegedienstleiterin Carmen Berk Libertus und seinen Parteifreunden den Ansatz in ihrer Arbeit.

Libertus begrüßte die von der Bundesregierung 2015 eingeführte Entbürokratisierung der Pflegedokumentation und beglückwünschte die

Alten- und Pflegeheim Schacht GmbH, das neue Modell „SIS Strukturierte Informationssammlung“ eingeführt zu haben. Lediglich 48 Prozent der stationären Einrichtungen hätten bislang dieses System eingesetzt.

Weiterhin sei eine Vernetzung der Pflegeheime im Landkreis wünschenswert, um durch den stetigen Erfahrungsaustausch eine hochwertige Pflege in der Region zu gewährleisten. „Als Landrat würde ich ein regelmäßiges Informationstreffen der Heim- und Pflegedienstleitungen im Wetteraukreis etablieren“, stellte Libertus in Aussicht. „Wichtig ist, dass bei den Pflegeberufen die Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt und unterstützt werden.“

Besonders kritisch wies Carmen Berk die Liberalen auf die umstrittene Reform der Pflegeausbildung hin, die im Juli des vergangenen Jahres im Bundestag verabschiedet wurde. Durch die Reform werden die drei Berufe Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege in der Ausbildung vereint. Der Schwerpunkt liege künftig in der Generalistik. Es sei zu befürchten, dass Altenpflegeschulen schließen, da ihnen die Lehrkräfte für die generalistische Ausbildung fehlen. Außerdem könnten sich weniger junge Menschen für die Altenpflege entscheiden, und stattdessen lieber ins Krankenhaus gehen. Durch die generalistische Ausbildung verbleibe den Alten- und Pflegeheimen nur noch ein geringerer Teil der Praxisstunden. Weitere Praxisstunden würden noch in den Bereichen Krankenpflege und Kinderkrankenpflege geleistet.

Diese Aufteilung mache die Ausbildung auch für den Ausbildungsbetrieb unattraktiver. „Wie soll das finanziert werden? Am Ende fehlen uns die dringend benötigten Auszubildenden und Fachkräfte“, sorgte sich die Pflegedienstleiterin.

„Durch die generalistische Ausbildung wird Spezialwissen, gerade in der Pflege, künftig nicht mehr ausreichend vermittelt, obwohl bei eigentlich allen anderen Ausbildungsberufen sonst eine Spezialisierung gefordert wird“, bekräftigt Tillmann Weber die Bedenken der Pflegedienstleiterin. Der Beruf der Altenpflege müsse attraktiver gemacht werden. Daneben müsse verstärkt auf die vielfältigen Karrieremöglichkeiten in den Pflegeberufen hingewiesen werden. „Die Ausbildung im Altenpflegeberuf muss ebenso wie auch die Bezahlung der Pflegekräfte aufgewertet werden“, so der Landtagskandidat Weber.

„Die Politik hat die Aufgabe, gemeinsam mit den Betrieben für eine Verbesserung der Attraktivität der Pflegeberufe zu sorgen. Die Arbeit in der Pflege ist anspruchs- und verantwortungsvoll und das muss entsprechend anerkannt werden. Eine höhere Wertschätzung des Pflegeberufs in der Gesellschaft macht auch die Ausbildung in diesem Bereich attraktiver und trägt zum dringend notwendigen Abbau des Fachkräftemangels bei“, resümierte FDP-Kreisvorsitzender Jacobi das Treffen.

 

Informationen zu der Alten und Pflegeheim Schaft GmbH:

Die Alten-und Pflegeheim Schacht GmbH wurde 1979 gegründet. Seit 2006 führt Frau Carolin Reifschneider als Geschäftsführerin in dritter Generation das Familienunternehmen, welches in Bad Nauheim die beiden Häuser „Seniorenresidenz im Park“ mit 246 Bewohnerplätzen und „Seniorenresidenz am Kaiserberg“ mit 170 Bewohnerplätzen betreibt.

Insgesamt 248 Mitarbeiter und 36 Pflegeschüler arbeiten für die Alten- und Pflegeheim Schacht GmbH, die damit zu den größten Arbeitgebern in Bad Nauheim zählt.

„Bei uns stehen die Bewohnerinnen und Bewohner von Anfang an im Mittelpunkt“, konstatierte Samirah Pöpel. „Indem wir uns bereits bei der Aufnahme intensiv mit den Bewohnern und den Angehörigen über Interessen, Gewohnheiten, Fähigkeiten, Erlebnisse und familiären Beziehungen unserer neuen Bewohner auseinandersetzen, erleichtern wir ihnen das Einleben und den Aufenthalt in unser Haus immens“, versichert die Residenzleiterin. Ein vielfältiges Angebot wird individuell für die Bewohnerinnen und Bewohner neben den bekannten Leistungen zur Verfügung gestellt: Beschäftigungstherapie, Gedächtnistraining, technische Hilfestellung im Umgang mit dem Internet (insbesondere auch bei Skype-Telefonie) und Tablets sowie Vorlesezirkel. Den Bewohnerinnen steht eine eigene Bücherei zur Verfügung. Mit einem eigenen, behindertengerechten Shuttlebus werden mit den Bewohnern Ausflugsfahrten in die Region, z.B. nach Frankfurt zu Mainschifffahrten, organisiert.