Lebensgefährliche Funklöcher unter anderem in Nidda
Hahn: Hessen darf nicht länger ein Land der Funklöcher sein
Auf einem kilometerlangen Teilstück der L3185 in Nidda-Fauerbach existieren lebensgefährliche Funklöcher. An der Strecke, die eine große Unfallgefahr birgt, gibt es nicht nur kein Mobilfunknetz, sondern auch keinen Empfang für die Digitalfunkgeräte der Einsatzkräfte, die das sogenannte BOS-Netz nutzen. Dieses Netz wird unter anderem von der Polizei, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst genutzt.
Nachdem die Einsatzkräfte darauf aufmerksam gemacht haben, dass es an dem Streckenverlauf der L3185 eine Problematik mit dem Mobilfunk- und BOS-Netz gibt, macht der liberale Landtagsabgeordnete Hahn die Problematik nun mit einer sogenannten Kleinen Anfrage zum Thema im hessischen Landtag.
Er möchte von der Landesregierung wissen, ob dieser die Defizite im Bereich der Netzabdeckung in dem genannten Streckenverlauf bekannt sind und ob der Landesregierung auch bewusst ist, dass diese Defizite lebensgefährlich sein können. Rund 45 Unfälle gab es in dem Teilbereich in den vergangenen Jahren. Oft wurden Unfälle lediglich durch ein zufälliges Vorbeifahren entdeckt, da kein Notruf abgesetzt werden konnte; oft mussten Ersthelfer die Unfallstelle und die Verunfallten verlassen, um in kilometerweiten Entfernung einen unter Umständen lebensrettenden Notruf absetzten zu können. Auch mussten die Einsatzkräfte selbst auf Meldeketten zurückgreifen, da die Digitalfunkgeräte keinen Empfang hatten und somit nutzlos waren.
Hahn fragt die Landesregierung auch, wie die Landesregierung die Forderung der Einsatzkräfte bewertet, im Bereich von Nidda-Fauerbach eine Neuerrichtung eines BOS-Funkmastes vorzunehmen und wie die Landesregierung weiße Flecken in der Netzabdeckung von Mobil- und BOS-Netz in der Wetterau kurz- und langfristig beheben möchte. Insbesondere möchte der FDP-Politiker von der schwarz-grünen Regierung wissen, wann der Teilbereich der L3185 durch Mobilfunk- und BOS-Netz abgedeckt sein soll und bis wann in der gesamten Wetterau eine lückenlose Netzabdeckung erfolgt sein soll.
„Das Problem mit Funklöchern in Hessen und insbesondere in der Wetterau ist hinlänglich bekannt. Hessen darf nicht länger ein Land der Funklöcher sein. Es kann nicht sein, dass im Jahr 2020 auf einer vielbefahrenen Straße, die darüber hinaus ein Unfallschwerpunkt ist, kein Notruf abgesetzt werden kann oder die Einsatzkräfte mit den Digitalfunkgeräten nicht ausreichend kommunizieren können, weil man sich in einem Funkloch befindet. Die Landesregierung lobt immer wieder die Netzabdeckung in Hessen, doch jeder, der mit dem Auto oder mit der Bahn durch unser Bundesland fährt, weiß, dass diese Abdeckung enorme Defizite aufweist“, so der FDP-Politiker Hahn.