Landesmittel für Gemeindeschwestern nutzen

Die heimische FDP-Kreistagsfraktion hat sich mit einer Anfrage an Landrat Jan Weckler gewandt, um die Förderungsmöglichkeiten des Wetteraukreises durch die Landesoffensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ zu ermitteln. Gelder des Landes, des Bundes und der EU in Höhe von insgesamt 1,8 Mrd. Euro fließen im Rahmen der Kampagne in einen gemeinsamen Topf, um insbesondere den ländlichen Raum in Hessen zu stärken. Wie die Freien Demokraten nun erfahren haben, profitiert im Wetteraukreis bisher nur eine Stelle davon – nach Ansicht der FDP ist mehr möglich.

„Nach der Auskunft des Landrats bezieht der Wetteraukreis nur begrenzt finanzielle Unterstützung durch die Offensive, nämlich lediglich für zwei Programme der Dorf- und Regionalentwicklung“, erklärt der Kreis- und Landtagsabgeordnete Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn. In der Wiesbadener Landtagsfraktion ist Hahn als FDP-Sprecher für den Landeshaushalt und für kommunale Finanzen über die verschiedenen hessischen Förderprogramme bestens aufgeklärt. „Zwischen 1,5 und 2 Mio. Euro fließen laut Weckler jährlich in die zwei Entwicklungsprogramme“, führt Hahn fort. Diese Mittel würden hauptsächlich für die Beratung kommunaler und gewerblicher Antragssteller genutzt. Keine Mittel flössen hingegen direkt in die ebenfalls förderungswürdigen Bereiche Mobilität und Gesundheitsversorgung, so der FDP-Mann weiter: „Um die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu stärken, gibt es das Landesprojekt ‚Gemeindeschwester 2.0‘. Hierbei werden hausärztliche Sozialarbeiter gefördert, die außerhalb der Praxen arbeiten und sich vorsorglich um ältere Menschen noch ohne Pflegebedarf kümmern.“ Als direkte Antragssteller für das Projekt könnten zwar nur niedergelassene Hausärzte und Kommunen fungieren. Die FDP sieht die Kreisverwaltung dennoch in der Verantwortung, die Städte und Gemeinden über die Förderlinie aufzuklären und Gespräche zu vermitteln. „Das Thema Gemeindeschwester 2.0 ist bisher zu dürftig bearbeitet, wenn das Angebot trotz theoretisch bestehenden Bedarfs nicht genutzt wird,“ lautet Hahns Urteil. Die Landesoffensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ schließe das Projekt ausdrücklich mit ein. Um nicht weiter leer auszugehen, müsse sich der Wetteraukreis stärker mit den Förderungsmöglichkeiten auseinandersetzen.