Kommunalpolitik muss sich intensiver den Bürgern erklären

„Vertrauen in die Demokratie stärken“ – Bibermanagement weg vom RP hin zu den Kreisen
Kreis-FDP zu Besuch bei Reichelsheimer Bürgermeisterin
„Wir müssen als politisch Verantwortliche tun, was wir sagen und umgekehrt erklären, was wir tun. Nur durch klare politische Handlungen und Informationen können wir das Vertrauen in Politik zurückgewinnen, das leider bei einigen Menschen verloren gegangen ist. Außerdem können wir so das Vertrauen in die Demokratie stärken, das bei einer großen Mehrheit der Menschen in unserem Land vorhanden ist“, ist sich die Reichelsheimer Bürgermeisterin Lena Herget sicher.
Die Stadt Reichelsheim informiert ihre Bürgerinnen und Bürger daher ganz klassisch über Pressemitteilungen, Homepage und öffentliche Bekanntmachungen, gibt aber auch viermal pro Jahr eine eigene Stadtzeitung ‚Unser Reichelsheim‘ heraus, veröffentlicht monatlich ein kompaktes, informatives Video und sendet aktuelle Nachrichten wie Straßensperrungen, Stellenangebote oder Veranstaltungshinweise per WhatsApp-Kanal direkt auf die Handys derjenigen, die diesen kostenlosen Service abonniert haben. Außerdem ist Herget selbst als Bürgermeisterin gemeinsam mit ihrem engagierten Team für ihre Bürgerinnen und Bürger stets ansprechbar und präsent.
„Die transparente und moderne Informationspolitik der Stadt Reichelsheim ist beispielgebend. Ich halte es auch für wichtig, dass nach und nach die Personen in den Ämtern und Einrichtungen vorgestellt werden, bereits in der ersten von mittlerweile sechs Ausgaben von ‚unser Reichelsheim’ fand ich einen Bericht über die Mitarbeiter des Bauhofes,“ so der Vorsitzende der FDP Kreistagsfraktion Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, der gemeinsam mit seinen Kollegen Julia Raab, Andrea Rahn-Farr, Jochen Ruths und Peter Heidt in die Mitte der Wetterau gekommen war, um sich mit der Reichelsheimer Rathauschefin und SPD-Kreistagskollegin Lena Herget auszutauschen. „Politik muss nicht nur gut gemacht sein, sondern auch gut kommuniziert werden“, berichtet Hahn aus seiner langjährigen Erfahrung in politischer Verantwortung.
Neben der Kommunikation ging es auch um konkrete Themen vor Ort. Die Wirtschaftsförderung und mögliche Entwicklungsperspektiven für Gewerbetreibende sind für die liberalen Kreispolitiker immer ein wichtiges Anliegen. Sie erkundigten sich daher nach der Erweiterung des Gewerbegebietes in Weckesheim und der damit verbundenen Straßenbaustelle. „Wir wollen unternehmerfreundliche Bedingungen in Reichelsheim bieten und die örtliche Wirtschaft im Einklang mit der Bevölkerung entwickeln. Eine gesunde lokale Wirtschaft stärkt unsere Stadt und die Gesellschaft durch wohnortnahe Arbeitsplätze, Unterstützung der Vereine und Zahlung von Gewerbesteuer“, so Lena Herget. „Wir begrüßen es ausdrücklich, wenn Kommunen sich klar zur heimischen Wirtschaft bekennen und diese unbürokratisch und flexibel unterstützen. Das wünschen wir uns auch verstärkt vom Wetteraukreis“, so Jochen Ruths von der Wetterauer FDP, auch Vizepräsident der IHK Giessen.
Wichtiges Thema in diesem Gespräch war auch die Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden. Herget plädierte für eine Stärkung der örtlichen Entscheidungsbefugnisse. „Wir brauchen weniger regulierende Vorgaben von entfernten Behörden und mehr Entscheidungsspielräume auf kommunaler Ebene. Ich würde mir beispielsweise wünschen, dass das Thema ‚Biber-Management’ von der Ebene des Regierungspräsidiums komplett runter zur Unteren Naturschutzbehörde beim Wetteraukreis delegiert und dort in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen und Landwirten lösungsorientiert bearbeitet wird.“
Dieser Einschätzung stimmte FDP-Kreistagsabgeordnete Andrea Rahn-Farr ausdrücklich zu, die als Vorsitzende des Regionalverbands Frankfurt Wetterau des Bauernverbandes fachlich häufig mit dem Thema auch in Gremien des Landes Hessen beschäftigt ist. Komme man mit der UNB in Friedberg immer zu einem akzeptablen Ergebnis, könne man ein Entgegenkommen des Regierungspräsidium Darmstadt selten erkennen. „So muss das Biber Management auf regionaler Ebene künftig entschieden werden, vom grünen Tisch in Darmstadt kommen meistens nur ideologisch motivierte Vorgaben.“
Abschließend informierten sich die Liberalen über die kulturellen Angebote in Reichelsheim. Gerade die Kultur- und Eventscheune gemeinsam mit dem Verein „Kultur in Reichelsheim“ unter der Leitung des Eventmangers Horst Steuernagel ziehe sogar bundesweit bekannte Promis in der Wetterau. „Als ehemaliger Musikredakteur des Hessischen Rundfunks verfügt Horst Steuernagel über ein hervorragendes Netzwerk, und das nutzt er nun für seine Heimatstadt,“ zeigte sich der FDP Politiker Jochen Ruths beeindruckt, der ein Kenner der Wetterauer Kulturszene ist. „Was die verhältnismäßig kleine Stadt Reichelsheim hier mit überschaubaren Mitteln und großem ehrenamtlichen Einsatz kulturell auf die Beine stellt, ist wirklich beeindruckend.“
Foto v. l. n. r.: Julia Raab, Andrea Rahn-Farr, Peter Heidt, Dr. h.c Jörg-Uwe Hahn, Lena Herget, Jochen Ruths.