Jörg-Uwe Hahn besucht Kunstverein Bad Vilbel
Der Wetterauer FDP-Landtagsabgeordnete und Staatsminister a.D. Jörg-Uwe Hahn hat
im Rahmen seiner Wahlkreistour den Kunstverein Bad Vilbel besucht. Cornelia
Weinheimer und Gitta Junge, erste und zweite Vorsitzende des Vereins, empfingen
den freidemokratischen Gast in den Räumen der Kunstschule. Im gemeinsamen
Gespräch erinnerten sich die beiden Ehrenamtler an die Ursprünge des Vereins
zurück und stellten angestrebte Zukunftspläne vor.
„Das Wachstum des Kunstvereins seit seiner Gründung vor zwanzig Jahren spricht
Bände über die Arbeit von Frau Weinheimer, Frau Junge und den anderen aktiven
Mitgliedern des Vereins“, fasst Hahn zusammen. „Was ursprünglich als Notlösung
dreier Kunstenthusiasten in der Alten Mühle begann, die eine Alternative zum
teuren Volkshochschulkurs suchten, ist zu einem Verein mit regem Alltagsbetrieb
und rund 400 Mitgliedern angewachsen. Aus Bad Vilbel ist der Kunstverein heute
nicht mehr wegzudenken. Denn während es bei uns zahlreiche Freizeitangebote in
den Bereichen Sport und Musik gibt, ist die Kunstschule in ihrem Metier ein
Unikum“, so Hahn weiter.
Pünktlich zum zwanzigjährigen Jubiläum seines Bestehens 2016 habe die
Kunstschule laut Weinheimer im vergangenen Jahr erstmals kostendeckend
gearbeitet. Der sich kontinuierlich füllende Angebotsplan habe in der
Vergangenheit gleichzeitig ein wachsendes Kostenvolumen bedeutet, beispielsweise
durch Ausgaben für Renovierungen der Vereinsräumlichkeiten. „Glücklicherweise
unterstützen uns aber seit vielen Jahren freiwillige Spender wie die
Wiechers-Stiftung und auch das Land Hessen mit Fördermitteln. Und auch die Stadt
Bad Vilbel hat mitgeholfen“, erklärt Weinheimer. Bereits kurz vor dem
zehnjährigen Jubiläum zog die Kunstschule in das heute genutzte Haus in der
Frankfurter Straße im Herzen Bad Vilbels. Die Stadt stellte das verwahrloste
Gebäude mietfrei zur Verfügung. Schrittweise habe man anschließend weitere
Stockwerke des ehemaligen Schwesternwohnheims renoviert, um dem steigenden
Bedarf an Kunstschulplätzen gerecht zu werden. Heute bieten drei entkernte und
grundsanierte Stockwerke Platz für Malkurse, Kunstausstellungen und die
Verwaltung des Vereins. Jung resümiert: „Jetzt fehlt nur noch der oberste Stock
– und daran arbeiten wir gerade.“
„Große Probleme hat es eigentlich nie gegeben“, stellt Weinheimer fest und fügt
dann an: „Allerdings beäugen wir mit Sorge, dass durch immer längere Schultage
der Raum für die Hobbys und Freizeitaktivitäten der Kinder verloren geht. Für
kreative Prozesse muss der Kopf frei sein, das geht nicht zwischen
Mathehausaufgaben und Sportverein. Und wenn ein Kind in der Unterstufe nach acht
Stunden Schule heimkommt, ist die Konzentration schlicht erschöpft. Aus diesem
Grund bemerken wir eine gesteigerte Nachfrage nach Wochenendkursen, an denen
dann die gesamte Familie teilnehmen kann.“ Daneben habe man in der Anfangsphase
unter den bürokratischen Anforderungen an baulichen Maßnahmen gelitten: „Wir
wollten malen und keine Anträge stellen.“
Mittlerweile umfasst das Kursprogramm der Kunstschule auch literarische Zirkel,
Lesungen und bald ein Kindertheater. Der Bildhauerkurs ziehe laut Jung sogar
Kunstinteressierte aus Frankfurt an und sei stets innerhalb kürzester Zeit
ausgebucht. Um die vielen dabei anfallenden verwaltungstechnischen Vorgänge
besser organisieren und abwickeln zu können, ziehe man für die Zukunft die
Einstellung einer festangestellten Kraft auf Minijob-Basis in Erwägung:
„Momentan besetzen wir donnerstags selbst das Büro – nebenberuflich. Ansonsten
arbeiten wir von Zuhause aus. Es war abzusehen, dass die Aufgabe für uns alleine
irgendwann zu groß werden und aus der Hand geraten würde. Aber das Schwierigste
ist nun mal der Sprung vom Ehrenamt in die Professionalität“, so Weinheimer
abschließend.
Im Anschluss an das Gespräch führten die Vorstandsmitglieder den
freidemokratischen Besucher in die „ARTothek“ der Kunstschule. Mit einem
innovativen Konzept lassen sich dort, ähnlich einer Bücherei, Originalbilder der
Künstler des Vereins ausleihen – zeitlich begrenzt und mit Möglichkeit einer
vorherigen Testausleihe. „So können Interessenten erst einmal prüfen, ob ein
Exponat sich auch wirklich optisch passend in ihr Zuhause einfügt“, merkt
Weinheimer an.