Heidt besucht MüZe Karben

Der Wetterauer Bundestagsabgeordnete Peter Heidt (FDP) hat das Mehrgenerationenhaus MüZe – Mütter- und Familienzentrum Karben e.V. in Burg-Gräfenrode besucht. Peter Heidt zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung des Vereins seit der Gründung im Jahr 1989. Während des Gesprächs vor Ort konnte er sich ein Bild vom vielfältigen Angebot und den Leistungen des Vereins sowie dem Engagement der Ehrenamtlichen machen. Neben offenen Treffen, Kinderbetreuung, Kursen und Freizeitangeboten bietet das MüZe Karben Beratung und Unterstützung für die Menschen vor Ort. Diese Angebote werden von Menschen jeden Alters aus einem Umkreis von etwa 25 Kilometern regelmäßig in Anspruch genommen.

Seit 2017 ist das MüZe Karben eines von drei Mehrgenerationenhäusern im Wetteraukreis. Es wird als Hessisches Familienzentrum gefördert und erhält eine Bundesförderung als Mehrgenerationenhaus. Die bürokratischen Anforderungen von Bundesprogrammen nehmen einen nicht geringen Teil der Personalstunden der Verantwortlichen in Anspruch. Peter Heidt unterstrich, dass die Tendenz zu immer mehr Bürokratie in diesem Bereich zu beklagen sei und dass es aus seiner Sicht mehr Erleichterungen für die Vereine und Organisationen vor Ort geben müsse. Als Beispiel nannte er Pauschalen in den Abrechnungsverfahren. Gabriele Ratazzi-Stoll, Marlene Barry, Karin Stamer und Edith Beerling-Sandmann vom MüZe berichteten auch von den bürokratischen Hürden bei der Beantragung von kleinen Fördersummen. Oft lohne sich daher keine Antragstellung. Peter Heidt erläuterte, dass genau aus diesem Grund bedauerlicherweise ein Teil der Förderung durch den Bund nicht abgerufen werde. Die FDP-Fraktion im Bundestag setzt sich in Berlin grundsätzlich für Bürokratieabbau ein. Zuletzt hatte sich die FDP-Fraktion im Mai 2019 im Bundestag einen Antrag eingebracht, der u.a. die finanzielle Stärkung der Mehrgenerationenhäuser und eine Minimierung des bürokratischen Aufwands zum Inhalt hatte. Nebeneffekt der FDP-Initiativen in diesem Bereich sei nach Heidts Einschätzung, dass die Bundesregierung die Bundesförderung für Mehrgenerationenhäuser im Jahr 2020 um 10.000 Euro erhöht hat.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs rückten die Probleme der privat organisierten Kindertagespflege in den Fokus. Das MüZe Karben unterstützt und berät Eltern und nimmt die fachliche Begleitung der Tageseltern bei der Durchführung ihrer Angebote wahr. Im Gegensatz zu den öffentlich oder kirchlich geführten Kindertageseinrichtungen tragen Tagesmütter und -väter das alleinige unternehmerische Risiko bei ihrer Arbeit. Das öffentliche Angebot an Kleinkinderbetreuungsplätzen steigt bedauerlicherweise eher zu langsam. Die Betreuungsplätze bei Tagespflegepersonen sind sogar rückläufig. Grund sind vor allem die zeitlich erhöhten Ausbildungsanforderungen und die vorgeschriebene Weiterbildung. Die Gesprächsteilnehme bewerteten diese Veränderungen im Sinne der Qualifizierung und der zu erbringenden Betreuungsleistung für die Kinder positiv. Auf der anderen Seite sollte dem Tagespflegepersonal dann wenigstens ein angemessener finanzieller Ausgleich über erhöhte Anrechnungszeiten für Vor- und Nachbereitung gewährt werden. Neben den pädagogischen Aufgaben sind nämlich erhebliche administrative und logistische Anforderungen zu erbringen. Nur bei angemessener Bezahlung können Tagespflegepersonen angesichts steigender Qualifizierungsanforderungen auskömmlich wirtschaften und ihre Leistungen zum Wohle der Kinder erbringen.

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Von links: FDP-Kreisvorstandsmitglied Frei Messow, die 1. Vorsitzende des MüZe Karben Gabriele Ratazzi-Stoll, 2. Vorsitzende Marlene Barry, Vorstandsmitglied vom MüZe Karben Karin Stamer, FDP-Kreistagsabgeordnete Regine Feyl, Peter Heidt MdB, Kreisausschussmitglied Wolfgang Patzak und Edith Beerling-Sandmann