Hahn kritisiert schleppenden Radwegbau entlang der B 521

19.05.2023

Hahn: „Der Radwegeausbau in Hessen ist allenfalls in einer Hinsicht rekordverdächtig, nämlich rekordverdächtig langsam“

Wie aus einer Kleinen Anfrage des Bad Vilbeler FDP-Landtagsabgeordneten Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn an die schwarz-grüne Landesregierung um den zuständigen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen) hervorgeht, ist eine Radwegemaßnahme, die zwischen Frankfurt / Bergen-Enkheim und Bad Vilbel entlang der B 521 geführt wird, in den Planungen des Verkehrsministerium erfasst. Ob der Abschnitt aus der zukünftigen Bewertung prioritär hervorgeht und anschließend Eingang in eine Programmplanung für zukünftige Radwegemaßnahmen findet, bleibe laut Al-Wazir abzuwarten. Ein konkretes Datum für eine Realisierung der Maßnahme wollte der grüne Minister auf Nachfrage des FDP-Politikers nicht nennen.

Auf die Frage des ehemaligen FDP-Justizministers, warum die seit 2014 amtierende Landesregierung es bisher nicht geschafft habe, diesen Lückenschluss zu realisieren, antwortete Al-Wazir, dass es in ganz Hessen einen großen Bedarf und zahlreiche Wünsche für neue Radwege entlang von Bundes- und Landesstraßen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und Stärkung der Fahrradnutzung gebe. Da nicht alle gewünschten Radwege zeitgleich geplant und zukünftig gebaut werden können, musste eine Priorisierung, an welchen Abschnitten von Bundes- und Landesstraßen zuerst mit der Planung begonnen wird, erfolgen, damit die personellen und finanziellen Ressourcen bestmöglich eingesetzt werden.

Der Bad Vilbeler Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU) hatte sich mit Schreiben vom 13.01.2023 an die Landesregierung gewandt, für einen schnellen Radwegebau geworben und unter anderem kritisiert, dass aufgrund des autobahnähnlichen Ausbaus der B 521 sowie der sehr hohen Verkehrsauslastung von täglich mehr als 30.000 KFZ der Radverkehr auf der Fahrbahn nicht vertretbar sei. Als besonders gefährlich sei in diesem Zusammenhang das Kreuzen der Verkehrsteilnehmer, Radfahrer in Richtung Bad Vilbel und KFZ in Richtung Bergen-Enkheim anzusehen. Laut Korridorstudie des Landes Hessen liege das Potenzial für die Radverbindung Bad Vilbel – Frankfurt bei 2780 Pendler täglich.

Der erfahrene FDP-Parlamentarier Hahn findet auch für die Tatsache, dass Verkehrsminister Tarek Al-Wazir eine konkrete Aussage zu dem Startzeitpunkt der Radwegebaumaßnahme zwischen Bad Vilbel und Frankfurt verweigert, deutliche Worte: „Der Radwegeausbau in Hessen ist allenfalls in einer Hinsicht rekordverdächtig, nämlich rekordverdächtig langsam“, erklärt der Liberale und erinnert daran, dass von 2014 bis 2020 an Bundes- und Landesstraßen gerade mal 58 Kilometer Radwege gebaut wurden und bis Ende vergangenen Jahres nach Auskunft des Verkehrsministeriums noch kein Radschnellweg vollständig fertiggestellt worden sei. „In diesem Schneckentempo erreicht der Minister nicht sein Ziel vom Fahrradland Hessen“, so der Bad Vilbeler FDP-Politiker. Der hessische Verkehrsminister kümmere sich nicht auch in der Region rund um Bad Vilbel nicht um den Ausbau des Radwegenetzes. Es sei an der Zeit, dass die Regierungskoalition bei der Landtagswahl im Herbst abgewählt werde und die Mobilität in Hessen wieder gestärkt werde. „Die systematische Vernachlässigung der öffentlichen Verkehrsmittel, der Straßen sowie der Fahrradwege muss beendet werden“, macht Hahn abschließend deutlich.