Ganztagsbetreuung an Schulen: FDP fordert perspektivische Planungen wegen des Rechtsanspruches
Kinder, die ab dem Schuljahr 2026/2027 eingeschult werden, bekommen einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule. Das haben Bundestag und Bundesrat jüngst beschlossen. Laut Ausführungen der hessischen Landesregierung erfreuen sich schon jetzt schulische Ganztagsangebote an Grundschulen immer größerer Beliebtheit. Die FDP-Kreistagsfraktion um Fraktionsvorsitzenden Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat deshalb in einer umfangreichen Anfrage den schwarz-roten Kreisausschuss um Landrat und Schuldezernent Jan Weckler (CDU) zum aktuellen Sachstand befragt.
Wie aus der Antwort von Weckler unter anderem hervorgeht, wurden im vergangenen Schuljahr 11.049 Kinder an Grundschulen im Wetteraukreis beschult, davon 10.569 an Ganztagsschulen. Von diesen nahmen laut Landrat derzeit knapp 40 Prozent das Angebot der Ganztagsbetreuung wahr, entsprechend der Entwicklung der vergangenen Jahre könne perspektivisch von einem weiter steigenden Bedarf ausgegangen werden. Außerdem stünden im aktuellen Schuljahr im Wetteraukreis durch das Land Hessen insgesamt 61,41 Stellen und rund drei Millionen Euro für ganztätig arbeitende Schulen zur Verfügung.
Der Landkreis, der für die räumlichen Bedürfnisse, die ein Ganztagsangebot an Grundschulen in Anspruch nimmt, zuständig ist und sich auf den ab 2026 geltenden Rechtsanspruch vorbereiten muss, will dem Bedarf von ganztägig arbeitenden Schulen über das Raumprogramm für Grundschulen Rechnung tragen.
„Schon jetzt klagen im Wetteraukreis viele Schulen über Platznot und in die Jahre gekommene Gebäude und Einrichtung. Das Problem der Platznot wird sich an vielen Grundschulen noch verschärfen, wenn Schwarz-Rot im Wetteraukreis die Bildungspolitik weiterhin stiefmütterlich behandelt“, erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Kreistagsfraktion, Julia Raab. Es müssten jetzt Planungen generalstabsmäßig beginnen, wie dieser Rechtsanspruch bedarfsgerecht und auf qualitativ höchstem Niveau in jedem einzelnen Ort umgesetzt werden könne.
„Generell fehlt es auch an einer Fachkräfteoffensive. Schon jetzt ist es im Bereich der Ganztagsbetreuung schwierig, entsprechende Stellen zu besetzten. Wenn ab 2026 bundesweit ein noch größerer Personalbedarf in der Betreuung besteht, wird sich dieser Fachkräftemangel weiter verschärfen“, so FDP-Landtagsvizepräsident Hahn abschließend.