FDP zu Gast bei REWE: Austausch über regionale Lebensmittel
Rahn-Farr: „Wir Liberale setzen auf Regionalität und wollen regionale Lebensmittelproduktionen weiter fördern. Aus der Region für die Region!“
Hessenweites Konzept notwendig, um regionalen Schlachthöfen eine gute Perspektive zu bieten.
Eine Delegation der Freien Demokraten um den Wetterauer Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, den heimischen Bundestagsabgeordneten Peter Heidt sowie den Kreistagsabgeordneten Andrea Rahn-Farr und Jochen Ruths war bei der Rewe Group in Rosbach zu Gast, um mit dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung Region Mitte Jürgen Scheider, Einkaufsleiter Daniel Käding und der Geschäftsführerin der MGH Gutes aus Hessen GmbH Julia Kraushaar über regionale Vermarktungsketten zu sprechen.
„Als Vorreiter im deutschen Lebensmitteleinzelhandel setzen wir seit vielen Jahren auf Regionalität. Die Anzahl der regionalen Produkte in unseren Märkten steigt kontinuierlich. So fördern wir lokale Lieferanten und Erzeuger“, berichtete Scheider den Liberalen. „Unsere Kaufleute und Marktleiter arbeiten gemeinsam mit lokalen Lieferanten und Landwirten daran, regionale Produkte ohne Umwege direkt in die REWE-Märkte zu bringen“, ergänzte Käding. Partnerschaftliche Lieferbeziehungen mit einer fairen Vergütung seien hierbei besonders wichtig. „Diese Regionalität sorgt für kurze Transportwege und eine ganz besondere Frische der Produkte, von der unsere Kunden profitieren“, berichteten die REWE-Manager Scheider und Kãding.
„Wir Liberale setzen auf Regionalität und wollen regionale Lebensmittelproduktionen weiter fördern. Keinesfalls dürfen regionalen Produzenten weitere Steine in den Weg gelegt werden. Wer regionale Lebensmittel will, der muss auch die Arbeit der heimischen Landwirte und Produzenten wertschätzen und ihnen Zukunftsperspektiven geben“, verwies der ehemalige Justizminister Hahn darauf, dass dringend ein Umdenken in der Politik notwendig sei.
In Sachen Supermarkt gehe REWE zudem innovative Wege. „In Wiesbaden-Erbenheim konnten wir beispielsweise einen einzigartigen Supermarkt-Neubau realisieren. Unser dortiger REWE-Markt vereint einen modernen Vollsortimenter mit einer Basilikumfarm samt besonders wassersparender Fischzucht unter einem gläsernen Dach. Dieser Green Farming-Markt produziert Mitten in der Stadt jährlich 800.000 Basilikumpflanzen, die als Dünger Ausscheidungen der Fische enthalten, die vor Ort gezüchtet werden“, erläuterte Scheider.
„Die Verbindung von Produktion und Verkauf birgt auch in Sachen Nachhaltigkeit neue Chancen und zeigt, dass gelebte Nachhaltigkeit durch Innovation möglich ist. Klimaschutz und Wachstum sind kein Widerspruch“, erklärten die liberalen Heidt und Ruths, auch Vizepräsident der IHK Gießen/Friedberg.
Julia Kraushaar berichtete über die Produktion von regionalen Lebensmitteln insbesondere im Bereich Fleisch und über die Herausforderungen vieler Betriebe, regionale Produkte anbieten zu können. Erörtert wurde die sinkende Zahl an Schlachtstätten und fleischverarbeitenden Betrieben. Auch die Tierbestände in Hessen seien seit Jahren rückläufig, weswegen noch vorhandenen Schlachthöfe in Hessen keinesfalls immer ausgelastet seien. Immer mehr Schlachthöfe würden schließen, da notwendige Investitionen nicht mehr zu stemmen seien und gesetzliche Bestimmungen immer umfangreicher würden. Auch der steigende gesetzliche Mindestlohn zwinge insbesondere kleinere Betriebe in die Knie.
„Immer wieder wird sich in der Öffentlichkeit für regionale Lebensmittel eingesetzt. Umso wichtiger ist es, regionale Schlachthöfe zu unterstützen. Die Zukunft von vielen regionalen Schlachthöfen in Hessen steht am Scheideweg, weil sie schon allein hinsichtlich der Kosten bei der Schlachtung nicht mit den Großschlachtereien mithalten können. Hier muss ein Umdenken einsetzen, denn ohne eine klare Konzeption werden noch mehr Schließungen folgen“, machte FDP-Frau Andrea Rahn-Farr, die auch Vorsitzende des Regionalbauernverbandes Wetterau/Frankfurt ist, deutlich. „Oder wollen wir, dass auch heimische Tiere bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück unter den bekannten Vorzeichen verarbeitet werden? Wir Liberale wollen aus der Region für die Region“, ergänzte Jörg-Uwe Hahn abschließend.