FDP Wetterau informiert sich über Entwicklung der Sparkasse Oberhessen
Hahn: „Die Regulatorik und Belastungen hinsichtlich der Bürokratie nehmen seit vielen Jahren für Banken und Sparkassen unverhältnismäßig zu“
Der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat gemeinsam mit dem Europabeauftragten der FDP Wetterau Dr. Markus Schmidt und dem FDP-Kreistagsabgeordneten Jochen Ruths die Hauptstelle der Sparkasse Oberhessen in Friedberg besucht. Hierbei stand die aktuelle Entwicklung und die Regulatorik für Kreditinstitute im Vordergrund des Gesprächs mit Vorstandsvorsitzenden Frank Dehnke.
Die Sparkasse Oberhessen verfügt über eine Bilanzsumme von 5,48 Milliarden Euro und verwaltet für ihre Kunden 177.637 Girokonten. 66 Prozent aller Konten werden digitalisiert geführt.
„Die Corona-Pandemie hat unsere Arbeitswelt in der Sparkasse verändert. Vor der Pandemie waren nur vereinzelt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice. Wir haben umgehend reagiert und Arbeiten im Homeoffice, dort wo es geht, ermöglicht. Rund 400 unsere 864 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten so aktuell ganz oder teilweise von zu Hause aus. Auch nach Corona werden wir mobiles Arbeiten weiter anbieten und haben hierfür eine Dienstvereinbarung getroffen“, berichtete der Vorstandsvorsitzende.
In den Corona-Hochphasen habe man, um die Arbeitsfähigkeit der Sparkasse stets zu gewährleisten, die entsprechenden Abteilungen getrennt. „So konnte sichergestellt werden, dass eine Abteilung nicht geschlossen in Quarantäne muss oder sich sogar geschlossen infiziert“, erklärte Dehnke den Liberalen.
Derzeit befinde man sich an der Umsetzung des EPEUM-Projektes, das auf die Modernisierung der Unternehmenskultur der Sparkasse ausgerichtet ist. In der Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Wirtschaftspsychologen sei dieses Projekt entstanden. Ziel sei es, eine Unternehmenskultur zu etablieren, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich freier entfalten und kreativer weiterentwickeln zu können. Der Mensch solle hierbei im Mittelpunkt stehen und ohne starre Grenzen seine Arbeit leisten können.
„Für die Menschen und Unternehmen in unserer Wetterau, aber auch im Vogelsberg, ist es wichtig, einen starken und verlässlichen Partner in Finanzfragen zu haben. Die Sparkasse Oberhessen ist ein solcher Partner. Das Institut hat sich positiv weiterentwickelt und setzt auf innovative Erneuerungen, auch in der Unternehmenskultur“, lobt Jochen Ruths. Und Dr. Schmidt ergänzt: „Die Pandemie birgt für die Geldhäuser wie auch für alle anderen Unternehmen enorme Herausforderungen. Es ist gut zu sehen, wie agil sich die Sparkasse Oberhessen auf die neue Situation eingestellt hat und wie solide sie auch in solch schwierigen Zeiten aufgestellt ist.“
Dehnke nutzte die Möglichkeit, um die Liberalen auf ausufernde regulatorische Belastungen hinzuweisen. „Regulierungen und Gesetze werden immer weiter verschärft und sorgen bei uns für einen erhöhten Arbeitsaufwand. Derzeit kommen größere regulatorische Richtlinien geballt“, kritisiert Dehnke. Beispielsweise stehen die Kreditinstitute einer Neuregelung des Geldwäschegesetzes gegenüber. Außerdem kommen umfassende Regelungen zum Thema nachhaltige Finanzierungen sowie Allgemeinverfügungen der Bafin zu Sparverträgen.
„Die Regulatorik und Belastungen hinsichtlich der Bürokratie nehmen seit vielen Jahren für Banken und Sparkassen unverhältnismäßig zu. Dies belastet die Wettbewerbsfähigkeit unserer Institute. Regulierungen und Gesetze sollten endlich darauf geprüft werden, ob sie sinnvoll sind oder gar ihr Ziel verfehlen und die Wettbewerbsfähigkeit einschränken“, sagte der Ex-Justizminister bei dem Besuch abschließend.