FDP Wetterau informiert sich beim Gemüsebaubetrieb Hofmann in Södel

Gemüseklau vom Acker – über dieses Thema sprach die FDP Wetterau mit Simone Hofmann-Kneiske und Seniorchef Hermann Hofmann vom Spargelhof Hofmann in Wölfersheim-Södel. Der Betrieb ist weithin bekannt durch die Vermarktung von Spargel und Erdbeeren, Salaten und frischem Gemüse von der Möhre bis zum Kürbis. Simone Hofmann-Kneiske ist die zweite Vorsitzende der hessischen Direktvermarkter und kennt die Probleme der Branche daher sehr gut. Aufmerksam geworden von den Berichten über Diebstähle in der Kirschenernte 2017, erkundigte sich FDP-Bundestagskandidat Peter Heidt bei den Gemüsebauern über die Situation in ihrem Betrieb.

Die Betriebsleiter beklagen zu den Erntezeiten hohe Verluste durch Diebstähle der reifen Früchte direkt vom Gemüseacker. Kürbisse, Tomaten, Erdbeeren – quer durch das Sortiment belaufen sich die Verluste auf 3-5% der Ernte. Eine hohe Zahl für die Familie, denn auf den Verlusten bleiben sie sitzen. Neben der eigentlichen Arbeit auf dem Feld steckt Familie Hofmann auch viel Energie und Zeit in die Öffentlichkeitsarbeit. So lädt der Betrieb jedes Jahr Schulklassen im Rahmen von „Bauernhof als Klassenzimmer“ ein. Die Kinder dürfen dann selbst Kartoffeln in die Erde stecken, kommen übers Jahr zur Pflege und natürlich zum Höhepunkt – der Kartoffelernte. Der Kartoffelacker der Kinder wurde jedoch dieses Jahr bereits vorher geplündert – von Dieben, die sich die Ernte einfach mitnahmen. Die Enttäuschung der Kinder war groß, und Familie Hofmann sorgt sich um die Zukunft solcher Aktionen.

„Es scheint so, als gäbe es für diese Diebstähle bei den Tätern nur ein geringes Schuldgefühl. Sie sagen sich wohl, es wächst hier draußen, das nehme ich mir einfach mit. Mein und Dein werden nicht akzeptiert“, so Simone Hofmann-Kneiske. Sie hat immer wieder Personen auf frischer Tat ertappt und auch schon die Polizei informiert. Doch leider wurden diese Diebstähle bisher immer als geringfügig abgetan und nicht verfolgt.

Die Familie fordert, dass Diebstähle vom Acker den Ladendiebstählen gleichgesetzt werden sollten. Auch über die Anhebung der Strafen solle nachgedacht werden, so Hofmann-Kneiske. Bundestagskandidat Peter Heidt, selbst Jurist, meint dazu: „Die Gesetze, die wir haben, sind ausreichend. Allerdings muss das bestehende Recht auch konsequent angewendet werden!“ Er sagte zu, sich bei der Staatsanwaltschaft zu erkundigen, warum die bekannten Fälle nicht strafrechtlich weiter verfolgt wurden und was Familie Hofmann tun soll, damit hier in Zukunft besser reagiert werde.

Der Vorsitzende der FDP Wetterau, Jens Jacobi, sieht vor allem die personelle Ausstattung der Polizei als zu gering an. „Hier muss dringend nachgebessert werden, um die Verfolgung auch dieser Delikte zu ermöglichen“, so Jacobi.

Simone Hofmann-Kneiske sieht eine Chance darin, dass Kinder bereits in der Schule den Umgang mit Lebensmitteln üben sollten. „Ein Schulfach für Lebenskompetenz müsste wieder eingeführt werden“, so Peter Heidt. Und Andrea Rahn-Farr, Vorsitzende des Regionalbauernverbandes Wetterau-Frankfurt, meint dazu: „Die Kinder sollten schon früh lernen, dass diese Lebensmittel einen hohen Wert haben. Der Anbau und die Pflege machen viel Arbeit. Es muss ein Unrechtsbewusstsein vorhanden sein, dass die Feldfrüchte nicht Allgemeingut sind, sondern Eigentum von jemandem.“ Zum Abschluss des Gesprächs bedankten sich die Vertreter der FDP Wetterau und wünschten Familie Hofmann für die Zukunft weiterhin viel Erfolg bei Anbau und Vermarktung der leckeren Gemüse- und Obstsorten.