FDP Wetterau informiert sich an Kurt-Schumacher-Schule über aktuelle Entwicklung
Hahn: „Um den vorherrschenden Lehrermangel landesweit zu beheben, muss die Attraktivität des Lehrerberufs gesteigert werden“
Der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat gemeinsam mit dem heimischen FDP-Bundestagsabgeordneten Peter Heidt und der örtlichen FDP-Kommunalpolitikerin Regine Feyl die Kurt-Schumacher-Schule in Karben besucht, um sich bei der Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper über die Entwicklung der Schule zu informieren.
„Mit unseren derzeitigen Räumlichkeiten stoßen wir an die Kapazitätsgrenze, derzeit hat nicht jede Klasse einen eigenen Klassenraum. Und zum kommenden Schuljahr erwarten wir wieder steigende Schülerzahlen. Wir sind dankbar, dass die Stadt Karben die eigentliche Aufgabe des Schulträgers übernimmt und für unsere Schule weitere Container anschaffen wird, sodass die Raumnot gelindert werden wird“, erklärte die Schulleiterin. Zusätzlich erwarte die Kurt-Schumacher-Schule, die derzeit rund 1.440 Schülerinnen und Schüler beschult, in den nächsten Wochen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. „In den kommenden Sommermonaten wird unser Altbau umfangreich saniert. Die Arbeiten sollen hauptsächlich in den Sommerferien stattfinden, um den Unterricht an unserer Schule möglichst wenig zu stören. Für uns ist es sehr wichtig, dass die Arbeiten trotz der global bestehenden Lieferprobleme pünktlich abgeschlossen werden, sodass nach den Sommerferien der Unterricht uneingeschränkt beginnen kann“, so Hebel-Zipper.
„Das Engagement der Stadt Karben ist zu begrüßen. Es besteht dringender Handlungsbedarf und deswegen war es richtig, dass die Stadt der Schule unter die Arme greift“, begrüßte FDP-Frau Regine Feyl das Engagement der Kommune, Container für die Schule zu beschaffen.
Auf die Frage der Liberalen nach der derzeitigen Lehrerversorgung zeigte sich die Schulleiterin etwas besorgt. „Durch unsere steigenden Schülerzahlen benötigen wir insbesondere zum neuen Schuljahr einige neue Kolleginnen und Kollegen. Wir sind seit Wochen auf der Suche nach geeignetem Lehrpersonal, doch der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Dennoch konnten die bestehenden Lücken durch Einversetzungen und Vertretungsverträge gedeckt werden“, erklärte die Schulleiterin.
„Hessenweit fehlen an vielen Schulen Lehrkräfte. Durch die Corona-Pandemie und den Flüchtlingszustrom aus der Ukraine sind die Herausforderungen an unseren Schulen noch größer geworden. Um den vorherrschenden Lehrermangel landesweit zu beheben, muss die Attraktivität des Lehrerberufs gesteigert werden“, forderte Hahn bei dem Austausch. Dazu gehöre eine zeitgemäße Aus- und Weiterbildung, aber auch ein attraktiveres Arbeitsumfeld und Leistungsanreize. Zu oft müssten Pädagogen beispielsweise auch die Aufgaben eines digitalen Hausmeisters übernehmen, der sich kümmere, wenn rund um die IT etwas nicht funktioniere.
Und auch in Sachen Digitalisierung sieht Hebel-Zipper weiteres Verbesserungspotenzial. „In den vergangenen Monaten hat sich viel getan, so haben wir beispielsweise einige Tablets für die Schülerinnen und Schüler erhalten, in einigen Räumen wurden digitale Tafeln installiert. Dennoch ist die Situation auch verbesserungswürdig: Viele Klassenräumer, die einen Beamer installiert haben, verfügen über keine Verdunklungsmöglichkeit. Und die WLAN-Verbindung im Verwaltungstrakt funktioniert meist nur sehr schlecht oder gar nicht. Das stellt das Arbeiten vor große Herausforderungen“, legte Hebel-Zipper dar.
Bei dem Bundestagsabgeordneten Peter Heidt stieß die Schulleiterin damit auf offene Ohren. „Auch wenn der Digitalpakt Fahrt aufnimmt, bleibt er hinter den Erwartungen zurück. Eine Beschleunigung ist insbesondere im Wetteraukreis dringend nötig. Der Bund hat sein Engagement für die Digitalisierung der Schulen enorm ausgeweitet, um Kinder, Eltern und Lehrer gezielt zu unterstützen. Angekommen ist davon auch im Wetteraukreis bisher zu wenig. Bis bewilligte Gelder im Wetteraukreis für das Vorantreiben der Digitalisierung genutzt werden, vergeht zu viel Zeit“, macht Heidt, der auch langjährig Mitglied des Kreistags ist, abschließend deutlich.