FDP Wetterau besucht Maschinenring

Die Digitalisierung ist derzeit in aller Munde. Was das konkret bedeuten kann, erfuhren Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn und seine Mitstreiter von der Wetterauer FDP in der Zentrale des Maschinenrings Wetterau e. V. (MR) in Wölfersheim. Anwesend waren neben dem gerade wiedergewählten FDP Kreisvorsitzenden Jens Jacobi und dem Europabeauftragten der heimischen Liberalen Markus Schmidt die Büdinger FDP Stadtverordnete und Vorsitzende des Regionalbauernverbands Frankfurt/Wetterau Andrea Rahn-Farr und die Wölfersheimer FDP Chefin Julia Raab Der MR sieht sich als Dienstleister für seine 1.100 Mitglieder.

Neben einem umfangreichen Beratungs- und Fortbildungsangebot gehört die Abrechnung und Vermittlung von Leistungen zwischen seinen Mitgliedern zu den Kerngeschäftsfeldern des MR. „Das ist Sharing Economy in der Landwirtschaft“, kommentiert Jens Jacobi, der Kreisvorsitzende der FDP Wetterau. Denn der MR besitzt keine eigenen Maschinen, sondern vermittelt die freien Kapazitäten seiner Mitglieder und der betreuten Gemeinschaften.

Den Kontakt zwischen dem Landwirt, der eine Agrardienstleistung benötigt, und dem Maschinenbetreiber, der freie Kapazitäten hat, stellt der MR über ein eigenes Internet-Portal her. Darüber erhalten die Maschinenführer auch die notwendigen Informationen zu ihrem Einsatz: Zeiten, Einsatzstoffe, bis hin zu Fahrspuren – alles wird digital übermittelt und vom MR schließlich online abgerechnet. Diese Dokumentation ist heute ein wichtiger Bestandteil der Feldarbeit und wird bei Kontrollen und Berechnungen benötigt.

Geschäftsführer Eckhard Baumgarten erklärte den Gästen die Philosophie des MR: „Wir möchten möglichst viele am technischen Fortschritt teilhaben lassen und Innovationen etablieren.“ Technische Neuerungen, die für den einzelnen Landwirt finanziell nicht handhabbar wären, stehen durch die vom MR ermöglichte Kooperation der Betriebe letztlich allen seinen Mitgliedern zur Verfügung. Das spart am Ende Kosten für alle. „Nehmen Sie z.B. eine Düngung im sogenannten Cultan-Verfahren“, erläutert Baumgarten. „Dabei wird flüssiger Dünger direkt in den Boden und damit an die Wurzeln der Pflanzen eingebracht. Weil der Dünger „der Pflanze direkt ins Maul“ gegeben wird, können bis zu 20 % der Düngermenge eingespart werden.“

Die Handelstätigkeiten des MR übernimmt die Wetterauer Agrarservice GmbH (WAS), ein 100 %iges Tochterunternehmen des MR. Diese betätigt sich auch auf den Gebieten Biodiesel und Erneuerbare Energie, Verkauf von Holzpellets, Düngemitteln und Komposten sowie bei der Getreidevermarktung.

Damit moderne Landwirtschaft dieser Art funktioniert, braucht auch der entlegenste Bauernhof einen Breitbandanschluss . Außerdem muss flächendeckend der Mobilfunkstandard 4G (LTE) verfügbar ist. „Hier gibt es in der Wetterau Nachholbedarf“, so WAS-Geschäftsführer Georg Dierschke. „Die Versorgung mit schnellem Internet gehört heute zur Daseinsvorsorge wie Strom und Trinkwasser“, so der FDP Politiker Hahn dazu.

„Die Landwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Und hier gilt es sicherzustellen, dass alle Betriebe von den neuen Technologien profitieren können! “, stellte Hahn fest.Und mit Blick auf die bevorstehende Europawahl ergänzt der Wetterauer Europabeauftragte der FDP Dr. Markus Schmidt: „Für uns Freie Demokraten gehört die Förderung der Digitalisierung in Europa zu den Kernaufgaben der EU. Deshalb wird sich die FDP im nächsten EU-Parlament dafür stark machen, die digitale Infrastruktur in Europa flächendeckend auszubauen und damit die Zukunft unseres Kontinents und seiner Regionen zu stärken.“

V.l.n.r. Dr.  Markus Schmidt, Jens Jacobi, Georg Dierschke, Eckhardt Baumgarten, Andrea Rahn-Farr und Julia Raab