FDP Wetterau besucht Keltenwelt am Glauberg

Unter dem Titel „MAHLZEIT – Ernährung bei den Kelten“ startet am 28. April eine Sonderausstellung der Keltenwelt am Glauberg. Eine Delegation der Wetterauer FDP hatte nun die Gelegenheit, schon vorab einen Blick auf die neuen Exponate im Museum zu werfen. In Glauburg empfing Museumsdirektorin Dr. Vera Rupp den freidemokratischen Landtagsabgeordneten Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn, den Vorsitzenden der FDP Wetterau, Jens Jacobi, sowie Oliver und Regine Feyl, Ortsvorsitzender der FDP Karben und Abgeordnete im Wetterauer Kreistag.

„Viele unserer heutigen Grundnahrungsmittel waren den Kelten nicht bekannt“, erklärte Rupp. „Kartoffeln, Mais und Tomaten standen für sie auf keiner Speisekarte. Dennoch waren die Kelten eine hochentwickelte Zivilisation und verfügten über vielfältige Lebensmittel. Tatsächlich bestanden wohl sogar Handelsverbindungen in den mediterranen Raum wie der Fund eines Feigenkerns aus Bad Nauheim zeigt“, so Rupp weiter. Zu den eindrucksvollsten neuen Ausstellungsstücken zählen überaus gut erhaltenen Holzgefäße aus der Bad Nauheimer Saline, die als eine der größten in Europa zur keltischen Zeit gilt.

Auch die Exponate der Dauerausstellung haben sich aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung zu einem Gästemagneten entwickelt. Sie sind weiterhin Bestandteil wissenschaftlicher Untersuchungen des Forschungszentrums der Keltenwelt am Glauberg. Museumspädagoge Thomas Lessig-Weller führte die freidemokratischen Besucher durch die Ausstellungsräume. Mit über einer halben Million Besucher seit Eröffnung, davon rund 360.000 in der Ausstellung, habe die 2011 eröffnete Keltenwelt die erwarteten Zahlen weit übertroffen. Viele Menschen aus der Region sind im und um den Museumsbetrieb beschäftigt. „Archäologie kann auch Wirtschaftsfaktor sein“, meinte Hahn. Die Keltenwelt habe den regionalen Tourismus angekurbelt. Auch international sei das Forschungszentrum unter Archäologen eine gefragte Adresse, so Rupp. Es bestünden Kooperationen mit Museen sowie verschiedenen europäischen Universitäten, deren Studierende regelmäßig zu Ausgrabungen und Fortbildungen an den Glauburg reisen. Darüber hinaus plane man 2018 am Europäischen Kulturerbejahr mit einer eigenen Sonderausstellung teilzunehmen. Und auch schon in diesem Jahr soll sich noch einiges tun: In Kürze starten neue Grabungen am Fuße des Bergs.

Hahn erinnerte daran, dass es die Freidemokraten im Hessischen Landtag waren, die die Errichtung der Keltenwelt ursprünglich ermöglicht hatten. Schon den Fund der Grabstätte habe die ehemalige FDP-Wissenschaftsministerin Ruth Wagners maßgeblich mit zu verantworten, indem sie als Landtagsabgeordnete Gelder zur Untersuchung der Grabstelle beantragte. „Ein findiger Heimatforscher hatte das Gefühl, dass am Glauburg etwas Verborgenes schlummere. Aus der Luft war dann tatsächlich der symmetrische Grundriss des Grabhügels erkennbar. Also hat das Landesamt gegraben und die einzigartig gut erhaltenen Funde aus der Keltenzeit sichergestellt“, so Hahn weiter. Die Ausstellungsstücke waren damit gefunden, ein Ausstellungsort hingegen nicht. Nach längerer Diskussion setzte sich schließlich auf Initiative von Hahn und Ministerpräsident Roland Koch der Entschluss für einen eigenen Museumsstandort am Originalausgrabungsplatz durch.