FDP Wetterau besucht im Wetterau-Museum Ausstellung zu jüdischem Leben
„Jüdisches Leben gehört zu unserer Wetterau – früher und heute“
Der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat gemeinsam mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten Peter Heidt, dem Landtagskandidaten Jochen Ruths und dem Kreisvorstandsmitglied Christopher Hachenberg das Wetterau-Museum in Friedberg besucht.
Museumsleiter Johannes Kögler und Britta Weber von der Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit Wetterau e.V. (Gcjz) führten die Liberale Delegation durch die aktuelle Ausstellung „Jüdisches Leben in der Wetterau heute“, die in Kooperation mit der Bad Nauheimer Jüdischen Gemeinde, der Gcjz und der Organisation Antifa-BI entstanden sei.
„Unser Anliegen ist es, das heutige jüdische Leben in unserer Region sichtbarer zu machen. Menschen jüdischen Glaubens leben seit über 800 Jahren in der Wetterau, mit der furchtbaren Zäsur der NS-Herrschaft und des Holocaust. Nach 1945 wurde die Bad Nauheimer Synagoge zur Keimzelle für neues jüdisches Leben in der Wetterau“, machte Kögler deutlich. Die monumentale mittelalterliche Mikwe in Friedberg, das so genannte „Judenbad“, sei bleibendes Zeugnis für die bedeutende, vom 13. Jahrhundert bis 1942 bestehende jüdische Gemeinde Friedbergs, die ihren Ort in der zwischen Burg und Stadt gelegene Judengasse gehabt habe.
Der ehemalige Justizminister Hahn wies in diesem Zusammenhang auch auf die Ausführungen des Wetterauer Autors Andreas Maier hin, der in seinem Werk „Die Heimat“ unter anderem eine verbesserungswürdige Erinnerungskultur in der Region moniert. „Die Verbrechen der Nationalsozialisten stehen für das grausamste Kapitel deutscher Geschichte. Viele Ehrenamtliche engagieren sich tagtäglich in unserer Region mit Herzblut dafür, dass diese Verbrechen sichtbar bleiben. Diese Ausstellung ist ein Beweis für eine wichtige Erinnerungskultur in der Wetterau“, macht Hahn bei seinem Besuch im Wetterau-Museum deutlich und erklärt, dass es auch in unserer Region natürlich noch weitere Potenziale gebe, sich aktiv mit der Geschichte und den jüdischen Opfern der Nationalsozialisten auseinanderzusetzen.
„Die heute wieder sehr aktive Jüdische Gemeinde in Bad Nauheim ist für die ganze Wetterau zuständig, sogar auch für das Usinger Land“, erklärte Britta Weber. „Und auch wenn der Fokus der Ausstellung bewusst auf der Gegenwart liegt, wird natürlich auch auf die schrecklichen Auswirkungen der NS-Herrschaft auf das hiesige jüdische Leben hingewiesen“, so die Vorsitzende der Gcjz.
„Auch viele Jahrzehnte nach dem Ende des Holocaust ist der Antisemitismus in Deutschland längst nicht überwunden. Es kann keine Rechtfertigung für Antisemitismus geben, ganz gleich von wem. Es gibt keine Rechtfertigung für die Bedrohung von Juden in unserem Land, ihren Synagogen und Einrichtungen. Juden zu schützen ist unsere historische Verantwortung. Jüdisches Leben gehört zu unserer Wetterau – darüber legt die Ausstellung ein beeindruckendes Zeugnis ab“, machten die FDP-Politiker Heidt und Ruths deutlich. Die Freien Demokraten seien auch weiterhin fest entschlossen, jüdisches Leben zu schützen und zu stützen.