FDP-Vertreter besuchen Obstbaubetrieb Rehde aus Ockstadt
Hahn: Ockstädter Kirschenbauern leisten für die Region einen zentralen Beitrag
Zusammen mit der Büdinger FDP-Stadtverordneten und Vorsitzenden des Regionalbauernverbandes, Andrea Rahn-Farr, besuchte der Bad Vilbeler FDP-Landtagsabgeordnete und hessischer Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn den Ockstädter Obstbaubetrieb Rehde, um sich über dessen Betrieb und dessen Arbeit bei der aktuell laufenden Kirschernte zu informieren.
Der Geschäftsführer des Obstbaubetriebs, Steffen Rehde, führte die FDP-Vertreter über seine Kirschenfelder und sprach hierbei eine Problematik an, die von Jahr zu Jahr zunimmt. „Über 15% des Kirschenertrages werden gestohlen. Die Menschen können mit Eigentumsverhältnissen nicht mehr umgehen und kommen mit ganzen Körben und Taschen“, zeigte sich Steffen Rhede verärgert. Er berichtete, dass mittlerweile Detektive eingestellt worden seien, die zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten nach Dieben Ausschau halten. In den ersten vier Tagen der Kirschenernte wurden schon elf Strafanzeigen gestellt, so Rehde weiter.
Rehde machte auch darauf aufmerksam, dass man durch den Mindestlohn nicht mit den Preisen der Importkirschen aus der Türkei und aus Griechenland mithalten könne. Hier merkte er zudem an, dass deutsche Kirschbauern auch einen Wettbewerbsnachteil haben, da die Landwirtschaft beispielsweise in der Türkei weniger streng reguliert sei und diese auch deshalb einen deutlich geringeren Verkaufspreis erzielen könnten.
Nach der Besichtigung der Kirschenfelder traf man sich mit den Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins Ockstadt in einer Halle, in der die Kirschen sortiert und verpackt werden. Die Landwirte berichteten über Ihre aktuellen Probleme und Sorgen. Man betonte, dass viele Bauern aufgrund einer ausufernden Bürokratie überbelastet seien. Zudem bereiten Schädlinge immer wieder Probleme, aus diesem Grund nutze man Pflanzenschutzmittel. Hier beklagten die Landwirte eine zu strenge Regulation. Kein Bauer bringe mehr Pflanzenschutzmittel auf das Feld, als er müsse, betonten die Landwirte und verwiesen hierbei auf die hohen Kosten der Pflanzenschutzmittel. Sie beklagten zudem eine fehlende Planungssicherheit, da Zulassungen für Pflanzenschutzmittel zu spät kämen.
Hahn hierzu: „Wir benötigen vereinfachte behördliche Zuständigkeiten und Entscheidungswege müssen standardisiert werden, sodass die Landwirte eine Planungssicherheit erhalten. Zudem ist es sinnvoll, in allen EU-Mitgliedsstaaten ein einheitliches Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln zu erreichen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen in landwirtschaftlichen Betrieben herzustellen und Benachteiligungen auszuschließen.“
„Die Ockstädter Kirschbauern leisten für unsere Region einen zentralen Beitrag. Sie stellen hochwertige und bezahlbare Früchte bereit. Die Landwirte beklagen zu Recht die bürokratischen Hürden, die Investitions- und Produktionskosten unnötig erhöhen und zusätzlichen Arbeitsaufwand schaffen“, so Hahn abschließend.
Foto v.l.n.r.: Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, Andrea Rahn-Farr, Steffen Rehde