FDP-Politiker informieren sich bei Ille Papier-Service GmbH
Corona-Krise trifft auch Marktführer: Wetterauer FDP-Politiker informieren sich bei Ille Papier-Service GmbH
Der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn aus Bad Vilbel hat gemeinsam mit seinem Bundestags- und Kreistagskollegen Peter Heidt aus Bad Nauheim und der heimischen FDP-Vertreterin Natascha Baumann den Marktführer im gewerblichen Hygiene-Bereich, die Ille Papier-Service GmbH in Altenstadt, besucht.
Der Mittelständler beschäftigt rund 570 Mitarbeiter, erzielte 2019 einen Umsatz von rund 85 Millionen Euro und beliefert insbesondere Hotels, Gastronomie, Industrie, öffentliche Institutionen und Kinos mit Hygiene-Artikeln wie Toilettenpapier, Taschentücher, Seifen- und Desinfektionsmittelspender oder auch Handtuchspendern.
Die Geschäftsführer Marion und Eric Gottschalk sowie Andreas Trostmann erklärten den Liberalen den Umgang des Unternehmens mit der Corona-Pandemie. „Viele unserer Kunden waren bereits im ersten Lockdown von den behördlichen Schließungen betroffen und sind es jetzt seit November schon wieder. Dementsprechend ist die Auftragslage auch bei uns eingebrochen“, so Marion Gottschalk. Auch die Zunahme von Mitarbeitern im Homeoffice dämpfe die Auftragslage bei Ille, da sogar auch in Industriebetrieben dadurch der Bedarf an Hygieneartikeln zurückginge. „Im Sommer ereilte unser Unternehmen glücklicherweise eine hohe Nachfrage nach Desinfektionsmittelspendern. Im September konnten wir dadurch einen Rekordumsatz verbuchen“, legte Eric Gottschalk dar. In dem seit November anhaltenden Lockdown habe man starke Umsatzeinbußen hinnehmen müssen.
Die Geschäftsführer bemängelten gegenüber den Liberalen auch eine fehlende Perspektive für die Wirtschaft. „Niemand weiß, wann es für die Unternehmen weitergehen kann. Es fehlt einfach an einer Strategie, um für die Zukunft besser planen zu können“, stellte Trostmann fest. Hiermit stieß er bei den Liberalen auf offene Ohren. „Wir brauchen eine klare Strategie, wie der Weg aus dem Lockdown heraus verantwortbar umsetzbar ist. Wir müssen endlich die ersten Schritte gehen, um das öffentliche Leben, den Handel und die Schulen und Kitas unter Einhaltung strenger Hygiene-Schutzmaßnahmen wieder zum Leben zu erwecken“, forderte der FDP-Bundestagsabgeordnete Heidt. Entsprechende Vorschläge habe die FDP gerade erst mit dem 7-Punkte-Programm in Berlin eingebracht. „Ich verfolge die unternehmerische Erfolgsgeschichte und das stetige Wachstum von Ille schon seit Jahrzehnten. Es wäre fair gegenüber den Mittelständlern, den Selbstständigen und den anderen Unternehmen, wenn die Verantwortlichen nun endlich eine klare Perspektive aus der Krise vorlegen würden“, so Hahn weiter.
Marion Gottschalk nutzte die Gelegenheit, um sich bei FDP-Menschenrechtsexperte Heidt über den Sachstand zu dem Lieferkettengesetz zu informieren. Das Lieferkettengesetz soll klären, inwiefern Firmen ihre Zulieferer überprüfen müssen und inwieweit deutsche Unternehmen für die Verletzung von Menschenrechten auf vorgelagerte Stationen ihrer Lieferketten verantwortlich sind. Die Wirtschaft befürchtet hier ein kostspieliges Bürokratiemonster.
„Unser Unternehmen setzt sich selbstverständlich sehr für die Umsetzung von Menschenrechten ein. Es ist aber auch eine Frage der Praktikabilität und der Bürokratie, ein solches Gesetzesvorhaben in einem mittelständischen Unternehmen umzusetzen“, mahnten die Ille-Geschäftsführer.
Heidt: „Die weltweite Durchsetzung von Menschenrechten ist für die FDP ein wichtiges außenpolitisches Ziel. Die deutsche Wirtschaft steckt derzeit in einer schweren Krise, das Lieferkettengesetz käme daher zur Unzeit. Es ist an der Zeit, dass das Gesetzesvorhaben endgültig beerdigt wird. Nationale Alleingänge darf es bei einem solchen Gesetzesvorhaben nicht geben, wir benötigen eine europäische Lösung, die auch für die Wirtschaft praktikabel ist und die Wahrung der Menschenrechte wirklich schützt.“
Natascha Baumann, die auch bei der kommenden Kommunalwahl für die Freien Demokraten kandidieren wird, wies abschließend auf die Bedeutung von Ille auf die gesamte Region hin: „Wir sind stolz darauf, dass ein solch großes, international tätiges mittelständisches Unternehmen in Altenstadt seinen Unternehmenssitz hat. Ille ist ohne Zweifel einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region und verdient eine große Unterstützung der Politik in der Region, im Land Hessen und darüber hinaus.“