FDP-Politiker Hahn besucht Merzehof in Ranstadt

Nach Streit um Weideschlachtung: FDP-Politiker Hahn besucht Merzehof in Ranstadt

Hahn: „Es darf sich keinesfalls wiederholen, dass Landwirte aufgrund unnötiger und nicht nachvollziehbaren bürokratischen und praxisfernen Entscheidungen daran gehindert werden, ihren Beruf frei auszuüben.“

Nachdem der seit Jahren von den Bio-Landwirten Martina und Matthias Brauner aus Ranstadt durchgeführte Weideschuss, eine stressarme Schlachtungsmethode von Rindern durch einen geprüften Schützen auf der Weide, plötzlich durch den Wetteraukreis mit neuen Auflagen versehen wurde, stellte sich der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident und Kreistagsabgeordnete Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hinter die Landwirte, kritisierte die zuständige Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch (SPD) scharf und brachte die Thematik mit einer parlamentarischen Initiative sogar auf die Agenda des Hessischen Landtags. Nach der lauten öffentlichen Kritik wurde die durch den Wetteraukreis erlassene Neuregelung, dass die Tiere vor dem Weideschuss in ein enges Coral getrieben werden müssen, unter anderem für den Merzehof zurückgenommen.

Nun hat der heimische FDP-Politiker Hahn zusammen mit der Vorsitzenden des Regionalbauernverbandes Wetterau-Frankfurt und Büdinger FDP-Stadtverordneten Andrea Rahn-Farr die Rinderzüchtern Martina und Matthias Brauner auf dem Merzehof besucht, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen.

„Wir können beinahe wieder so arbeiten und schlachten, wie wir das auch vor der Neuregelung konnten“, freuten sich die Landwirte, die derzeit rund 230 Rinder versorgen. Lediglich müsse man nun die Schlachtung schon 72 Stunden früher anmelden. Während früher die Anwesenheit eines Tierarztes genügt habe, müsse jetzt die Schlachtung ein Amtstierarzt begleiten. Dies sorge dafür, dass die Rinderzüchter nicht kurzfristig schlachten könnten, wenn der Bedarf aufgrund einer großen Nachfrage bestünde. Aufgrund der umstrittenen Neuregelung der zuständigen Kreisbeigeordneten Stephanie Becker-Bösch (SPD) habe man über zwei Monate nicht schlachten können.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Hahn zeigte sich bei dem Besuch darüber erfreut, dass Martina und Matthias Brauner auch in Zukunft ihre Rinder mit einem Weideschuss erlegen können, ohne tierschutzferne Auflagen zu beachten. „Dass die laute Kritik gehört wurde, war ein gutes Signal gegenüber der Landwirtschaft. Es darf sich keinesfalls wiederholen, dass Landwirte aufgrund unnötiger und nicht nachvollziehbarer bürokratischen und praxisfernen Entscheidungen daran gehindert werden, ihren Beruf frei auszuüben. Landwirte müssen insgesamt wieder mehr Wertschätzung anstatt Gängelung erfahren.“

Auf Nachfrage des Landtagsabgeordneten Hahn, inwiefern sich die Weideschlachtung in der Qualität des Fleisches bemerkbar machen, antwortete Martina Brauner: „Unsere Kunden schätzen unsere hohe Fleischqualität. Wenn ein Tier stressfrei geschlachtet wird, macht sich dies im Geschmack bemerkbar. Die Nachfrage nach unseren Produkten steigt stetig.“

Das Fleisch würde nach der Schlachtung reifen und danach verpackt und verkauft. Auch Wurstwaren würden hergestellt. „Uns ist es wichtig, dass sich auch der Normalverdiener unser qualitativ hochwertiges Bio-Rindfleisch leisten kann“, erklärte Matthias Brauner die Preisstruktur seiner Produkte.

„Auf dem Merzehof in Ranstadt wird mit viel Engagement hochwertiges und bezahlbares Fleisch bereitgesellt. Sowohl für meine politische Arbeit als auch für meine Arbeit als Vorsitzende des Regionalbauernverbandes ist es wichtig, dass ich mich auf diversen Höfe über die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen informiere“, erklärte Andrea Rahn-Farr abschließend.