FDP-Politiker fordern bessere Unterstützung der Festivalbranche
„Neustart schon für diesen Sommer ermöglichen“
Der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat sich gemeinsam mit dem fachlich zuständigen FDP-Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Naas virtuell mit dem Sprecher Andreas Becker von „Live in Hessen“, einer Arbeitsgruppe für Festivals in Hessen, ausgetauscht. Zuvor hatte sich die Arbeitsgruppe mit einem Positionspapier mit Bitte um Unterstützung an die FDP-Politiker gewandt.
Auch die Festivallandschaft in der Wetterau und Main-Kinzig spielte hierbei eine Rolle. Vier Festivals aus der Region gehören zu den Erstunterzeichnern des Positionspapiers. Neben den Betreibern des „Karben Open Air“ unterzeichneten auch die Initiatoren des Nidderauers „Rock den Acker Open Air“, des Bad Nauheimer „Freiraum Festivals“ und des Münzenbergers „Music Forge Festivals“ das Papier.
„Das Land Hessen ist mit über 100 Open-Air Veranstaltungstagen im Jahr definitiv ein Festival-Land. Aber die aktuelle Situation führt bei uns allen zu immer weniger Optimismus, dass das auch über 2021 hinaus so bleiben kann“, so Becker. Damit es eine Chance für den hessischen Festivalsommer gibt, müssen jetzt schnell Entscheidungen getroffen werden“, verdeutlichte Becker den Liberalen. „Die Gesellschaft braucht Kultur wie Speise und Trank!“, stellte FDP-Politiker Hahn fest.
„Neben einer transparenten Kommunikation zwischen Politik und Kultur erwarten wir eine Planungssicherheit und nachhaltige Förderprogramme, die speziell auf die Bedürfnisse der bestehenden Festivals zugeschnitten werden“, so Becker. Wichtig sei es, die Möglichkeit der Durchführung von Veranstaltungen nicht an die Inzidenzwerte einzelner Gemeinde und kreisfreie Städte zu koppeln, sondern vielmehr eine individuelle Betrachtung des für die einzelne Veranstaltung relevanten Infektionsgeschehens und der vorgesehenen Hygieneregeln vorzunehmen. Auch sei es wichtig, dass es verbindliche Zusagen der Politik über Ausgleichszahlungen für die restliche Festivalsaison 2021 gebe.
Die Forderungen stießen bei den Liberalen auf offene Ohren. „Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die Festivalbranche vor dem Aus steht, wenn ihr nicht schnell eine weitreichendere Unterstützung gewährt wird und gleichzeitig klare Perspektiven schon über diesen Sommer hinaus vorgegeben werden. Aus diesem Grund haben wir schon seit Beginn der Corona-Pandemie in Hessen eine bessere Unterstützung der Veranstaltungsbranche, einschließlich der Festivalbetreiber, bei der schwarz-grünen Landesregierung eingefordert – leider vergeblich“, so FDP-Wirtschaftsexperte Dr. Naas.
„Die Landesregierung muss dringend eine Strategie für Open-Air-Veranstaltungen vorlegen, der Neustart braucht schließlich Vorbereitung. Festivalbetreiber haben längst Lösungsmodelle vorgelegt. Auch im Hinblick auf die Tatsache, dass in unserer Wetterau wie auch in meiner Heimatstadt Bad Vilbel leider aufgrund fehlender Perspektiven schon einige Festivals und Veranstaltungen abgesagt werden mussten, drängt die Zeit. Schwarz-Grün darf die Zukunft unserer Festivals nicht länger gefährden“, so der heimische FDP-Politiker Hahn abschließend. Dass heimische Festivals ihren Antrag auf Unterstützung im Rahmen des Förderprogramm „Ins Freie“ des Landes Hessens abgelehnt bekommen hätten, auch, da die Planungen schon begonnen worden seien, kritisiert Hahn als unverständlich. Es sei üblich, dass Festivals eine Planungsdauer von mehreren Monaten hätten.