FDP-Politiker aus Bund, Land und Kreis wollen jüdisches Leben weiter stützen
„Jüdisches Leben gehört zu uns“
Der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn war zusammen mit seinem Bundestagskollegen Peter Heidt und den beiden FDP-Kreistagsabgeordneten Julia Raab und Jochen Ruths zu Gast bei der jüdischen Gemeinde Bad Nauheim, um der jüdischen Gemeinde eine Spende aus seinem Fonds in Höhe von 300,00 Euro zu überreichen.
Manfred de Vries, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, deren Gebiet sich über den gesamten Wetteraukreis bis in das Usinger Land erstreckt, und Britta Weber, Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau e.V., berichteten den Liberalen von weiterwachsendem Antisemitismus. „Der Antisemitismus war auch in unserer Region in den letzten Jahrzehnten vorhanden. Immer wieder werden die Gemeindemitglieder und ich mit Antisemitismus konfrontiert. Der Antisemitismus wird weiterwachsen, wenn man nicht entschieden dagegen vorgeht“, erklärte de Vries. Der Gemeindevorsitzende erklärte, dass er in Antisemitismus in drei Kategorien unterscheide und nannte rechtsextremen, linksextremen und muslimischen Antisemitismus. „Und auch Corona-Demos werden genutzt, um judenfeindliche Ansichten zu verbreiten. Auf vielen Corona-Demos wird Antisemitismus offen zur Schau getragen“, ergänzte Weber.
„Es kann keine Rechtfertigung für Antisemitismus geben, ganz gleich von wem. Es gibt keine Rechtfertigung für die Bedrohung von Juden in unserem Land, ihren Synagogen und Einrichtungen. Juden zu schützen ist unsere historische Verantwortung. Jüdisches Leben gehört zu uns“, stellten Raab und Ruths fest.
Die Liberalen tauschten sich auch über die von Weber und der christlich jüdischen Gesellschaft in der Wetterau initiierte Aktion, vom vergangenen Samstag an mit zahlreichen Flaggen im gesamten Kreisgebiet an 1700 Jahre jüdisches Leben zu erinnern und ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Die Liberalen fanden lobende Worte für diese Aktion. „Viele Städte und Gemeinde haben sich an dieser Aktion beteiligt, das ist ein wichtiges Zeichen. Und auch Bürgermeister Spamer konnte in Büdingen mit seiner unverständlichen, ablehnenden Haltung umgestimmt werden“, lobte FDP-Mann Heidt die Aktion.
Hahn nutzte die Möglichkeit, um der jüdischen Gemeinde bei dem Austausch einen Spendenscheck aus seinen Verfügungsmitteln in Höhe von 300 Euro zu überreichen. Nach wie vor erhält die jüdische Gemeinde keine finanzielle Unterstützung durch die Stadt Bad Nauheim beziehungsweise den Wetteraukreis für die Nebenkosten der Synagoge. „Einen entsprechenden Haushaltsantrag werden wir im Wetteraukreis stellen“, so Hahn und seine drei Kreistagskollegen unisono.
„Ich bin fest entschlossen, jüdisches Leben weiter zu unterstützen. Ich freue mich, als Vizepräsident des hessischen Landtags die Gemeinde finanziell fördern zu können. Jetzt muss aber auch zügig die Arbeitsgruppe des Kreistags zu einem positiven Ergebnis kommen, die die Zusammenarbeit auch mit Israel auf kommunaler Ebene vorbereiten soll“, erklärte Hahn bei der Scheckübergabe abschließend.