FDP besucht Verein Eisenbahnfreunde Wetterau
Der heimische FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn besuchte mit dem Wetterauer Bundestagsabgeordneten Peter Heidt sowie dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Frei Messow und dem Kreisvorstandsmitglied Christopher Hachenberg den Verein der Eisenbahnfreunde Wetterau in Bad Nauheim.
Der 1. Vorsitzende des Vereins Stefan John sowie sein Stellvertreter Manfred Göbel und der Vereinskassierer Florian Weber teilten der Delegation mit, dass seit rund einem Jahr keine Museumszugfahrten stattfinden können. Die Strecke werde weiterhin ertüchtigt, es seien defekte Bahnschwellen gefunden worden. „Notwendig wird dies, damit auch künftig ein sicherer Verkehr auf unserer Strecke stattfinden kann. Der Nachteil derzeit liegt auf der Hand, denn wir führen seit Juli 2022 keine Verkehre mehr durch, und haben damit auch keine Einnahmen, haben aber jetzt erhebliche Aufwendungen und Ausgaben, um die Streckeninstandhaltung durchzuführen. Leider sind die dafür erforderlichen Fortschritte noch nicht so weit, wie wir uns das wünschen. Unsere Fahrten werden wir voraussichtlich erst wieder 2024 anbieten können“, so John.
Der Bad Vilbeler Liberale Hahn zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der Vereinsvertreter. „Hier werden wahre Kinderträume wahr. Es ist sehr schön zu sehen, welche kleinteilige Detailarbeit hier verrichtet wird.“
Ab April 2024 soll zunächst die Strecke Grindel-Münzenberg wieder befahren werden. Durch die Touristenattraktion Burg Münzenberg verspricht sich der Verein eine gute Resonanz.
Göbel teilte den Liberalen mit, dass es in Deutschland nur noch zehn vergleichbare Vereine gibt, die auch auf eigenen Strecken Fahrten anbieten. Die Vereinsmitglieder sowie die Liberalen waren sich einig, dass die Tourismusförderung durch den Wetteraukreis noch viel effizienter gestaltet werden muss. Hahn stellte fest : „Unsere Region in der Wetterau beherbergt so viele Anziehungspunkte wie die Staatsdomäne Konradsdorf oder den Glauberg mit dem Keltenmuseum., aber auch den Sprudelhof in Bad Nauheim und die Burgen in Münzenberg und Bad Vilbel,“ so Hahn weiter. In Gesprächen in seiner Heimat, aber auch im gesamten Rhein Main Gebiet, höre er immer wieder, dass viele Bewohner davon nichts wissen. „Ich erwarte hier vom Kreis endlich eine Marketingoffensive, die ihren Namen verdient!“ Die Landesgartenschau 2027 in Oberhessen könne sonst auch zu einem Flop werden.
Der Verein wies darauf hin, dass die deutschen Gesetze immer mehr von denen der EU überdeckt werden, und dass EU-Bestimmungen bei allen deutschen Bahnen durchgesetzt werden müssen, so auch bei der kleinen Eisenbahn der Eisenbahnfreunde Wetterau. Es gäbe jetzt europäische Triebfahrzeug-Führerscheine und -richtlinen; Lokomotiv-Ausbesserungswerke nach europäischem Standard und Triebfahrzeug-Registrierungen, die nur noch Online für alle Länder zentral bereitstehen, usw. – auf die einzelnen Länder wird da nicht mehr viel Rücksicht genommen. Nicht alles wird dadurch besser oder transparenter. Diese administrative Arbeiten muss der Verein ebenso umsetzen, wie ein großes Eisenbahn-Unternehmen und ist durch Ehrenamtliche oft nur schwer durchzuführen.
Dr. Hahn, zugleich auch Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion in der Wetterau, stimmte dem Verein diesbezüglich zu. „Die EU-Gesetzgebung dürfe auf keinen Fall unverhältnismäßige Lasten für Vereine wie den der Eisenbahnfreunde Wetterau bedeuten.“ Hahn teilte den Vereinsvertretern mit, dass er sich auf Landesebene für den Verein stark machen werde.
Heidt stimmte der Aussage zu. Er beobachte, dass der Bundesrepublik dadurch immer mehr Handlungsfreiheiten genommen werden. „Der lokale Verein in der Kommune darf nicht der sein, der das ausbaden muss“, so Heidt deutlich.
Im Anschluss überreichte Dr. Hahn dem Verein einen Spendenscheck in Höhe von 350 Euro als Vizepräsident des hessischen Landtags und teilte mit, den Verein weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Bild v. l. n. r.: Florian Weber, Manfred Göbel, Peter Heidt, Frei Messow, Stefan John, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn