FDP besucht Karbener Kurt-Schumacher-Schule

Vertreter der FDP Wetterau haben sich zu einem Informationsaustausch mit der neuen Schulleiterin der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) getroffen. Seit dem 1. April leitet Ursula Hebel-Zipper die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Karben. Am Gespräch nahmen teil der heimische Landtagsabgeordnete der Freien Demokraten, Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn, die Vorsitzenden der FDP Wetterau und der FDP Karben, Jens Jacobi und Oliver Feyl  sowie die liberalen Wetterauer Kreistagsabgeordneten Peter Heidt und Elke Sommermeyer, ersterer zudem FDP-Bundestagswahlkandidat. Zentrale Themen des Gesprächs waren der besondere Förderbedarf, die Integration von Flüchtlingskindern sowie erwartete Platzprobleme.

„Die Arbeit ist stressig, aber macht riesig Spaß“, urteilt Hebel-Zipper nach den ersten Monaten in ihrer neuen Funktion. Vor vier Jahren hatte sie bereits als Fachbereichsleiterin des sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfelds an der KSS fungiert, war dann in gleicher Rolle an die Friedberger Augustinerschule gewechselt. Beim Wiedereinstieg in Karben sei es laut Hebel-Zipper vorteilhaft gewesen, dass sie die Strukturen der Schule schon kannte: „Der Einstieg verlief relativ problemlos, in neue Projekte musste ich mich natürlich erst einmal einarbeiten.“ Als einen Problempunkt hat die Schulleiterin seitdem die defizitäre Ausstattung für den besonderen Förderbedarf von Schülern mit erschwerter emotional-sozialer Entwicklung identifiziert. Hierbei handele es sich um ein Problem, das Regelschulen generell betreffe. „Uns stehen schlichtweg nicht die benötigten Ressourcen zur Verfügung, um alle Inklusionsschüler in unterschiedlichen Klassen gleich zu betreuen. Daher haben wir nun eine Kombi-Klasse eingerichtet – was dem Inklusionsgedanken natürlich etwas entgegenläuft. Andererseits können die betreffenden Schüler aber auf diese Weise am nachhaltigsten gefördert und ihren Fähigkeiten entsprechend unterrichtet werden, da so die wenigen verfügbaren Stunden optimal genutzt werden“, berichtet Hebel-Zipper. Hierin sei man sich mit den Lehrkräften des Beratungs-und Förderzentrums einig.

Rund 30 der mehr als 1200 Schüler an der KSS entstammten Flüchtlingsfamilien. Die Abholung eines abzuschiebenden Kindes durch die Polizei während des laufenden Unterrichts hatte im vergangenen Jahr Schlagzeilen produziert. Hebel-Zipper stellte im Gespräch klar, dass die soziale Integration der Flüchtlingsschüler individuell unterschiedlich schnell erfolge: „Anfänglich haben sie noch Grüppchen untereinander gebildet, aber mittlerweile haben sich auch Freundschaften zwischen geflüchteten und einheimischen Schülern gefestigt. Es kommt da immer auf den Einzelnen an: Manche sind eher zurückhaltend, andere haben weniger Kontaktängste und wieder andere verhalten sich konfrontativ.“ Die Sprachbarriere äußere sich entwicklungshemmend und auch Regelverstöße gegenüber Lehrern kämen hin und wieder vor. Insgesamt sei die Integration der Flüchtlinge aber nicht das beherrschende Thema der Schule, sei doch der gymnasiale Zweig der bei weitem größte der Schule. Eine weitere Form kultureller Vielfalt präge den Schulalltag ebenso stark: Traditionsgemäß habe es auch in diesem Schuljahr wieder zahlreiche Konzerte und Aufführungen gegeben. „Der musikalische Schwerpunkt ist sehr gut ausgebaut“, hält Hebel-Zipper fest. „Die Schüler beteiligen sich an Sommer- und Winterkonzerten, Unplugged-Darbietungen, Talentshows und vielem mehr. Das ist ein auszeichnendes Merkmal der KSS.“

Zuletzt sprach die Schulleiterin das sich ankündigende Problem einer Raumnot an: „In drei bis vier Jahren werden wir im Zuge der Umstellung von G8 auf G9 und bei gleichzeitig steigenden Schülerzahlen an unsere Kapazitätsgrenze stoßen. Es sind bereits mehrere Räume für zusätzliche pädagogische Angebote unserer Schule weggefallen. Wir suchen momentan eine Lösung und überlegen, ob und wo ein Neubau möglich wäre.“ Hahn kündigte Unterstützung der FDP an, wo sie möglich sei: „Wir Freie Demokraten haben uns die Forderung nach bester Bildung für Deutschland auf die Fahnen geschrieben. Darum werden wir in Kreis und Land auch für sie kämpfen.“