FDP-Abgeordnete besuchen Wolfgang-Ernst-Gymnasium

Sommertour: Wetterauer FDP-Abgeordnete besuchen Wolfgang-Ernst-Gymnasium in Büdingen

Im Rahmen ihrer Sommertour haben die Wetterauer FDP-Bundestags- und Landtagsabgeordneten Peter Heidt und Dr.h.c. Jörg-Uwe Hahn den Schulelternbeiratsvorsitzenden Tobias Greilich in Büdingen zu einem Gespräch getroffen. Als Gäste nahmen auch die Schulleitungsmitglieder Oliver Eissing (stellv. Schulleiter) und Katja Euler, die Personalratsvertreter Regine Haro und Axel Schneider sowie Dorothea Preißer als Vertreterin der Büdinger FDP am Gespräch teil.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Neubesetzung der Schulleiterstelle am Wolfgang-Ernst-Gymnasium war das Besetzungsverfahren das erste Gesprächsthema. Der Schulelternbeirat sieht die Schule als Spielball einer fragwürdigen Personalpolitik. Schulelternbeiratsvorsitzender Tobias Greilich formulierte es so: „Wir fordern, dass die Einversetzung eines externen Schulleiters gestoppt wird und stattdessen das letzte Bewerbungsverfahren zu einem fairen Abschluss gebracht wird. Außerdem erwarten wir noch vor den Sommerferien eine Antwort des Kultusministers auf unseren offenen Brief aus dem Mai sowie die offiziellen Anfragen von zwei Fraktionen im hessischen Landtag.“ Der hessische Landtagsvizepräsident Hahn (FDP) hatte auf mehrere Kleine Anfragen zur Besetzung der Schulleiterstelle an der Schule noch immer keine Antworten bekommen. In der Schulgemeinde herrscht Unverständnis für das Verfahren bei der Stellenbesetzung, zumal am Büdinger Gymnasium der Schulleiter bereits 7 Mal innerhalb von 6 Jahren gewechselt hat. „Die partei-politischen Stellenbesetzungen am Wolfgang-Ernst-Gymnasium Büdingen gehen seit Jahren an den Bedürfnissen der Schulgemeinde und damit auch am Schulstandort Büdingen vorbei. Transparente, nachhaltige und vor allem verantwortliche Schulpolitik sieht anders aus!“, so Regine Haro für den Personalrat des Büdinger Gymnasiums.

Beim Vor-Ort-Termin auf dem Schulhof interessierten sich die FDP-Politiker besonders für die „Corona-Situation“ an der Schule, und wie der Schulbetrieb bis zum Beginn der Sommerferien ausgesehen hatte. Wie die Politiker erfuhren, ist die Corona-Situation am Wolfgang-Ernst-Gymnasium in Büdingen durch den Einsatz aller Beteiligter vor Ort offensichtlich insgesamt zufriedenstellend bewältigt worden. Sowohl Tobias Greilich aus Sicht der Eltern, als auch die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer berichteten von einem guten Corona-Management am Wolfgang-Ernst-Gymnasium. Insgesamt habe die Schulleitung dafür gesorgt, dass alles gut funktioniert habe.

Heidt, selbst Mitglied im Bildungsausschuss im Bundestag, wollte wissen, wie der Unterricht in Corona-Zeiten im Alltagsbetrieb funktioniert habe. „Bereits vor Beginn der Corona-Krise hatte jeder Schüler am Büdinger Gymnasium einen Zugang zur digitalen Lernplattform der Schule“, so Regine Haro. Es seien prinzipiell alle Schülerinnen und Schüler per E-Mail erreichbar gewesen. Die Schüler waren also hier gut versorgt. Insbesondere in den abiturvorbereitenden Klassen haben alle Schüler Zugang zu den digitalen Systemen. „Bereits drei Tage, nachdem die Schülerinnen und Schüler von zu Hause aus unterrichtet werden mussten konnte die Arbeit über das digitale System aufgenommen werden“, erläuterte Katja Euler. Doch nicht in allen Fällen war eine optimale Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern möglich. Auch sei es nicht bekannt, ob jeder Schüler im Einzelfall die benötigten Unterlagen auch abgerufen habe. Die Entscheidung der Landesregierung, die Leistungen der Schüler nicht zu benoten, wurde vom Kollegium kritisch gesehen. So haben die Schüler den Lehrern keine Rückmeldung geben müssen. Wünschenswert seien an dieser Stelle für die Zukunft klare Regelungen.

Die Kreispolitiker Hahn und Heidt nahmen zur Kenntnis, dass es technische Probleme mit der digitalen Plattform des Wetteraukreises gibt. Es wurden Wünsche der Lehrerinnen und Lehrer aufgenommen. So wünschten sich Lehrerinnen und Lehrer etwa die Möglichkeit, von der Schule aus und mit Endgeräten der Schule per Video unterrichten zu können. Die Ausstattung der Schule mit neuen Geräten sei ausbaufähig. Auch gebe es kein WLAN an der Schule. Für die Lehrerinnen und Lehrer sei es unverständlich, warum bis heute nicht alle Räume der Schule mit einem Internetzugang ausgestattet seien. „In Corona-Zeiten wird offensichtlich, dass im Bereich Digitalisierung an den deutschen Schulen und leider auch an Wetterauer Schulen noch viel zu tun ist“, stellte Heidt fest.

Auf die Frage der FDP-Politiker, was die Schulgemeinde sich für die Zukunft wünsche, so waren sich Elternvertretung und Pädagogen einig: WLAN an der Schule wird dringend benötigt. Die technische Ausstattung der Schule sei gerade in „Corona-Zeiten“ ein Thema von zentraler Bedeutung. Man wünsche sich vom Wetteraukreis mehr und schnellere Unterstützung etwa bei der Einbindung neuer Geräte. Bei Ihrer pädagogischen Arbeit seien die Schulen hier auf den Kreis angewiesen.

Ob nach den Sommerferien alle Schülerinnen und Schüler am Präsenzunterricht teilnehmen können, sei noch nicht klar. „Wir sorgen uns, dass Schülerinnen und Schüler mit Gesundheitsproblemen, die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, abgehängt werden“, so Axel Schneider. Es müsste (technisch) sichergestellt werden, dass alle Schüler am Unterricht teilnehmen können. Was beim Präsenzunterricht vor Ort kein Problem sei, stelle Schule in Corona-Zeiten vor ganz neue Herausforderungen.

Insgesamt wünsche man sich vom Hessischen Kultusministerium und vom Wetteraukreis in diesen Zeiten klare Vorgaben und Unterstützung bei der Umsetzung. Bei Vorgaben wie Hygieneplänen galten an jeder Schule im Wetteraukreis eigene Regeln, hier gab es keine ausreichende Unterstützung von der Seite des Kreises, der für die räumliche und sächliche Ausstattung der Schulen verantwortlich ist. Auch pädagogische Unterstützung durch das Staatliche Schulamt und ein Masterplan vom Hessischen Kultusministerium sei gewünscht. Denn die Schulpflicht müsse ernst genommen werden, so die Lehrer übereinstimmend.

 

Bild von links nach rechts: Landtagsvizepräsident Dr. h.c.  Jörg-Uwe Hahn (FDP), Oliver Eissing (stellv. Schulleiter), Dorothea Preißer (FDP Büdingen), Peter Heidt (FDP-Bundestagsabgeordneter), Katja Euler, Axel Schneider, Regine Haro, Tobias Greilich (Elternbeirat)