Die Therme gehört wieder in Betrieb genommen

Der heimische FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn und das FDP-Kreisvorstandsmitglied Christopher Hachenberg kamen mit Vertretern des Trägervereins des Gesundheitsbades Bad Salzhausen zu einem Austausch in Nidda zusammen. Für den im vergangenen Oktober gegründeten Verein waren der Kassierer Gunter Eckhardt, die beiden Gründungsmitglieder Axel Parre und Jürgen Gesullius sowie der Pressewart Maik Dollar anwesend.

Für alle Vereinsvertreter ist es deprimierend, dass die bekannte Justus-von-Liebig-Therme von Bad Salzhausen im Herbst vergangenen Jahres geschlossen hat und 2024 abgerissen werden soll. „Für uns ist Bad Salzhausen kein Heilbad mehr.“ Die Zertifizierung sei ausgesetzt worden  auch die berühmte Heilsole werde vorläufig niemand mehr nutzen können. Dafür habe die Stadt Nidda gesorgt, beklagen die Vertreter unisono. Der Verein setzt sich dafür ein, dass vor einem Abriss einer solchen Stätte die Sanierung erfolgten sollte. Eckhardt teilte mit, dass Personen aus ganz Deutschland die Therme gerne besuchen wollten. Der erste Vorsitzende des Vereins, der aus persönlichen Gründen nicht am Termin teilnehmen, teilte mit, dass er neun Jahre lang ohne Schmerzen gewesen war, jetzt habe er wieder Probleme mit dem Rücken. Auch weitere Menschen, die dem Verein beigetreten seien, hätten jetzt wieder Probleme, insbesondere diejenigen mit Haut- und rheumatischen Erkrankungen.

Auf dem Gelände soll bis 2027 ein kleines Vital-Gesundheits-Salzerlebniszentrum entstehen. „Wir wollen kein Erlebniszentrum für gutbetuchte Gäste. Für uns ist es sehr wichtig, dass auch Leute mit kleinem Einkommen und Familien bedacht werden“, so der Verein.

Das Büro des hessischen Gesundheitsministers Kai Klose (Grüne) habe den Hilferuf des Vereins um Unterstützung zwar vernommen, »aber mit dem Hinweis auf die Zuständigkeit der Stadt Nidda zunächst freundlich abgewimmelt«, schildert Eckhardt. Das Ministerium habe geraten, eine Petition an den Landtag zu richten. Eckhardt: »Wir kämpfen nach wie vor um eine Zwischenlösung.“

Von der lokalen Politik in Nidda insbesondere vom Bürgermeister Thorsten Eberhard fühlt man sich nicht verstanden beim Anliegen. „Inzwischen sind alle demokratischen Parteien in der Niddaer Gemeindevertretung gegen einen Weiterbetrieb der Therme in Bad Salzhausen.

Der Liberale Hahn sagte dem Verein zu, dass er in einer kleinen Anfrage an das zuständige Wirtschaftsministerium in Erfahrung bringen will, wie weit die Verhandlungen zwischen der Stadt Nidda und dem Land Hessen wegen einer möglichen Aberkennung des Titels „Bad“ für Bad Salzhausen sind.

Ferner sieht er das Verhalten der örtlichen Politikvertreter mit großem Bedauern: „Es ist sehr schade, dass für eine solch wichtige Einrichtung keine praktikable Lösung gefunden werden kann. Der Erfolg, der durch die Therme auf Bad Salzhausen und Nidda abfärbte, ist unumstritten. In diesem Zusammenhang fragt Hahn, der auch Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion ist, was die Niddaer Staatsministerin Lucia Puttrich in dieser Angelegenheit für die Therme getan hat beziehungsweise vor hat zu unternehmen. „Frau Puttrich als ehemalige Bürgermeisterin sollte sich hier stärker einmischen“, so Hahn energisch.

Abschließend formuliert der Trägerverein folgende Forderung: „Kann man nicht eines der vorhandenen Bäder in den Kliniken an die Quellen anschließen? Das wurde für den früher geplanten Umbau der Therme als Zwischenlösung schon einmal vorgeschlagen. Wir wollen und können nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag warten, um unsere Schmerzen loszuwerden.“

Hahn danke den Vereinsvertretern für ihr energisches Agieren für die bekannte Therme. Er wird als Landespolitiker versuchen das Thema in den Landtag einzubringen. Gleichzeitig dämpfte er die Erwartungen daran, da es eine kommunale Angelegenheit ist.

Foto v. l. n. r.: Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, Maik Dollar, Axel Parre, Jürgen Gesullius, Gunter Eckhardt