Die hospizlichen Versorgung und die Trauerarbeit sollte vom Wetteraukreis stärker gefördert werden
Der heimische FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn besuchte gemeinsam mit dem FDP-Kreistagsabgeordneten Jochen Ruths und den beiden FDP-Kreisvorstandsmitgliedern Dr. Lothar Weniger und Christopher Hachenberg den Hospizdienst Wetterau in der Bad Nauheimer Innenstadt. Empfangen wurden die FDP-Politiker vom Vorsitzenden Bernhard Sohni und seiner Stellvertreterin Anita Unkel.
Der Hospizdienst Wetterau, Regionalgruppe der IGSL-Hospiz e.V., wurde im Jahr 1998 gegründet und gehört zum Dachverband „Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand (IGSL-Hospiz) e.V.“ Die IGSL-Hospiz e.V. arbeitet als gemeinnützige und überkonfessionelle Organisation für eine humane Qualität des Lebens bis zuletzt. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen der Sterbenden und Trauernden. Die IGSL-Hospiz e.V. ist eine der größten Dachorganisationen der Hospizbewegung. Sie hat über 3000 Mitglieder und fast 30 Regionalgruppen und Hospizinitiativen sowie weitere Kooperationspartner und Partnerschaftsvereine in Deutschland. Der Hospizdienst Wetterau ist im Raum Bad Nauheim, Butzbach, Ober-Mörlen Münzenberg und Rockenberg tätig und zudem aktiv in der Arbeitsgemeinschaft der Wetterauer Hospizgruppen, die in Bad Vilbel, Friedberg, Büdingen, Karben und Schotten-Nidda mit einem Büro ansässig sind.
Unter der Überschrift Trauerbegleitung werden Einzelgespräche, eine Trauergruppe über 10 Termine, ein Trauercafé jeweils am 1. Sonntag im Monat und Kreativ-Nachmittage für Trauernde angeboten.
Sohni berichtete davon, dass durch die Lockdowns ab März 2020 keine Besuche oder nur sehr eingeschränkte Besuche mehr in den Alten- und Pflegeheimen möglich waren. „Das war insbesondere für die Betroffenen eine sehr harte Zeit. Es herrschte dadurch eine große Einsamkeit in den Einrichtungen. Das darf sich nicht mehr wiederholen!“ Die FDP-Delegation erfuhr, dass die Nachfrage nach einer Trauerbegleitung kontinuierlich zunimmt.
Auf Frage von Dr. Hahn, zugleich auch Vorsitzender der FDP-Fraktion im Wetterauer Kreistag, wie der Hospizdienst sich finanziert, aber antwortete Sohni, dass die Kosten für die Qualifizierung zu Trauerbegleitung durch die Mitgliedbeiträge die Kosten nicht gedeckt werden könnten. „Wir sind auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jede Spendenhöhe. Die qualifizierte Ausbildung für die eigenen Mitarbeiter ist anspruchsvoll und erfordert hohe finanzielle Hürden für den Hospizdienst, denn die Förderung durch die Krankenkassen bezieht sich nur auf den Bereich der Sterbebegleitung. Als Wunsch äußerten Sohni und Unkel, dass der Wetteraukreis sich stärker engagiert für dieses wichtige Thema. Als Beispiel nannten beide die Förderung der Koordination von „regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerken“. Dadurch soll eine Vernetzung aller in einer Region im Umfeld der hospizlichen Versorgung Tätigen ermöglicht und unterstützt werden. Dazu wäre eine Federführung durch den Wetteraukreis vorteilhaft, um eine entsprechende Stelle zu schaffen, die sich um den Netzwerkgedanken kümmert.
Alle Anwesenden waren sich einig, dass das Thema Hospizarbeit in Zukunft bedingt durch den demografischen Wandel immer mehr an Bedeutung gewinnt. „Gerade deshalb ist es so wichtig, dass Einrichtungen wie der Hospizdienst Wetterau mehr durch die lokale Politik und dort insbesondere vom Wetteraukreis gefördert wird. Ich denke da an Workshops, die durch den Kreis beworben und unterstützt werden“, so die FDP Kreistagsmitglieder Hahn und Ruths abschließend.
Foto v. l. n. r: Jochen Ruths, Bernhard Sohni, Anita Unkel, Dr. Lothar Weniger, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, nicht auf dem Foto: Christopher Hachenberg.