Der Rechtsstaat muss besser organisiert sein als das Verbrechen

FDP Wetterau informiert sich bei Polizeidirektion Wetterau

Ruths: „Die Wetterauer Polizei verdient unseren Respekt und politische Rückendeckung für ihre sehr wichtige Arbeit.“

Der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat gemeinsam mit seinem FDP-Kreistagskollegen Jochen Ruths die Polizeidirektion Wetterau besucht, um sich bei der neuen Direktionsleiterin Antje van der Heide, dem Leiter der regionalen Kriminalinspektion Torsten Werner und dem Leiter der Polizeistation Friedberg Christof Stark über die aktuelle polizeiliche Arbeit, Herausforderungen und Veränderungen im Kreis zu informieren.

„In den vergangenen Monaten konnten wir Erfolge in verschiedensten Kriminalitätsschwerpunkten erzielen. Wir haben festgestellt, dass unsere Wetterau auch betroffen ist von illegalem Glücksspiel teilweise verbunden mit Geldwäsche. In enger Zusammenarbeit mit den Ordnungsämtern konnten wir nicht zugelassene Geräte oder manipulierte Glücksspielautomaten sicherstellen“, berichtete van der Heide. Fest stehe, dass sich bestimmte Kriminalitätsfelder aus dem Großstadtbereich Frankfurt/Offenbach in die Wetterau verlagerten. Insbesondere in der südlichen Wetterau komme es seit vergangenem Herbst leider auch zu wieder steigenden Fallzahlen im Bereich Wohnungseinbrüche und Autoaufbrüche, ergänzte Werner.

„Fest steht aber auch, dass insbesondere die Autoaufbrüche leicht zu vermeiden sind. Oft wird durch das Liegenlassen von Wertgegenständen im Fahrzeug gerade Kleinkriminellen eine leichte Gelegenheit geboten“, erklärte Stark und rät, wertvolle Gegenstände grundsätzlich nicht sichtbar im Kfz aufzubewahren.

Der Leiter der Kripo Torsten Werner berichtete den Liberalen von der auch seelisch belastenden Arbeit seiner Kolleginnen und Kollegen. „Insbesondere im Bereich der Kinderpornographie werden unsere Beamtinnen und Beamten vor große psychische Herausforderungen gestellt. Die Ermittlungsarbeit im Bereich dieses Kriminalitätsfeldes ist sehr umfangreich und die Auswertung von Kinderpornographien für uns eine echte Zumutung. Die Künstliche Intelligenz ist noch nicht so weit, um die Auswertung zu übernehmen“, so Werner. Die Direktionsleiterin erklärte, dass die Polizei auch in der Wetterau immer häufiger mit diesem Kriminalitätsschwerpunkt konfrontiert werde. „Der Medienkonsum hat sich verändert, durch das Internet wurde die Verbreitung dieses Materials leichter. Das Teilen von kinderpornographischen Materialien durch Täter ist oftmals nur noch mit einem Klick im Netz verbunden“, legte van der Heide die Gründe dar.

Auffällig sei auch, dass Straftaten zum Nachteil älterer Menschen weiter zunehmen. Die Phänomene reichten vom Enkeltrick, von falschen Gewinnversprechen bis hin zu falschen Gefahrandeutungen engster Familienmitglieder. Und leider seien die Täter mit ihrem kriminellen Handeln trotz umfangreicher Präventionsmaßnahmen und Aufklärungsarbeit der Polizei immer wieder erfolgreich. „Sehr oft ist nicht nur der finanzielle Schaden sehr hoch, die Opfer verlieren auch durch derartige Straftaten das Grundvertrauen in unsere Gesellschaft. Wir werden unsere Präventionsmaßnahmen weiterführen, um potenzielle Opfer zu sensibilisieren und damit möglichst viele derartige Straftaten zu vermeiden“, stellte Werner klar.

Angesprochen auf die räumliche Situation räumte die Direktionsleiterin ein, dass es Verbesserungsbedarf gäbe. „Zum einen Bedarf es innerhalb unseres Gebäudes weiterer Modernisierung und Sanierung, zum anderen besteht zusätzlicher Raumbedarf, zum Beispiel für Asservate“, so van der Heide.

„Die Wetterauer Polizei verdient unseren Respekt und politische Rückendeckung für ihre sehr wichtige Arbeit. Wir Freie Demokraten stehen hinter unseren Einsatzkräften. Wir danken der Polizei für ihren täglichen Dienst für unsere Freiheit und Sicherheit“, erklärte FDP-Mann Ruths bei dem Austausch.

Auch für den ehemaligen Justizminister Hahn steht fest, dass der Rechtsstaat besser organisiert sein muss als das Verbrechen. „Wir brauchen auch weiterhin einen handlungs- und durchsetzungsstarken Rechtsstaat. Dazu gehört, dass wir die Personal- und Sachausstattung der Polizei verbessern müssen. Feinden unseres Rechtsstaates muss weiterhin entschieden entgegengetreten werden, dafür ist eine bestmögliche Ausstattung unserer Polizei notwendig“, so Hahn abschließend.