Burgruine Münzenberg verdient schnelle praktikable Lösung
„Kommunen nicht mit Flüchtlingen alleine lassen“
Der heimische hessische FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn kam gemeinsam mit den FDP-Kreisvorstandsmitgliedern Jochen Ruths und Christopher Hachenberg zu einem informativen Austausch mit der Münzenberger Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer und dem Münzenberger FDP-Politiker Uwe Schmittberger unweit der bekannten Burgruine Münzenberg zusammen.
Drängendes Problem aktuell für die Gemeinde Münzenberg ist nach Aussage von Tammer die Flüchtlingsunterbringung. „Die Zahl der ehrenamtlicher Helfer ist hier in den letzten Jahren massiv zurückgegangen“, so Tammer. Gegenüber der Kreis- und Landespolitik würde sie sich in dieser Angelegenheit mehr Flexibilität beim Management der Unterbringung wünschen. Die Kommune ist zurzeit dabei, geeignete Liegenschaften und Containerunterkünfte für die Flüchtlinge zu organisieren.
Auf Frage von Dr. Hahn, zugleich auch FDP-Kreistagsvorsitzender, nach der Finanzlage von Münzenberg erwiderte Tammer, dass diese auch durch die gute Arbeit ihrer Vorgänger stabil sei. Natürlich sind größere Investitionen beispielsweise für das Bürgerhaus notwendig. „Die Situation in den kommunalen Kindertagesstätten ist auch in Münzenberg angespannt, insbesondere in der frühkindlichen Erziehung werden geeignete Fachkräfte händeringend gesucht“, so Dr. Tammer.
Das geplante Besucherzentrum in der Nähe der Burgruine weist aktuell eine komplexe Lage auf. Die veranschlagten Baukosten sind durch die Coronapandemie und den Krieg in der Ukraine massiv gestiegen. Mit der Landesbehörde Staatliche Schlösser und Gärten Hessen befindet man sich gegenwärtig in Gesprächen, wie man sich in diesem Punkt einigen kann. Die zwischenzeitliche Option einer privaten Investition aus den Reihen der Bürgerschaft für das Besucherzentrum war beim Grundstückserwerb sehr hilfreich, man müsse als Land und Kommune aber das Ausschreibungsverfahren berücksichtigen.
Hahn verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass er sich eine schnelle und geeignete Lösung für die Burgruine wünscht. „Wir haben hier im Herzen der Wetterau eine so prachtvolle Sehenswürdigkeit, da ist es unbedingt wichtig ein Besucherzentrum zu errichten.“
„Die Burg Münzenberg ist ein beeindruckendes Zeugnis des Mittelalters für unsere Region und darüber hinaus. Es ist ein tolles Zeichen, wenn hier ein Besucherzentrum entsteht. Das wird die Geschichte dieser schönen Stadt sicherlich noch erlebbarer machen und die touristische Attraktivität unserer Region weiter erhöhen“, stellte auch Jochen Ruths fest, Mitglied des Kreistags und des Denkmalbeirats.
Tammer teilte den Anwesenden Liberalen ferner mit, dass die Stadt momentan ein Problem mit der Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet Auenverbund Wetterau hat und um eine Fläche von ca. 600m² kämpft, die für die Bevölkerung angedacht ist. Tatsächlich sind hier ca. 100 m des Verlaufs der Wetter betroffen. „Hier sollte man eine Art Bagatellgrenze haben, denn es ist wirklich im Verhältnis zu dem gesamten Verlauf der Wetter nur ein außerordentlich kleiner Bereich, der hier beansprucht werden soll.“
Abschließend wollte Hahn von der Bürgermeisterin wissen wie sie der geplanten Partnerschaft mit israelischen Städten gegenübersteht. Tammer unterstützt das Vorhaben ausdrücklich. Hahn ist der Ansicht, dass das Projekt nicht mit der gebotenen Stringenz von der Kreisverwaltung verfolgt wird.
Foto v. l. n. r.: Uwe Schmittberger, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, Dr. Isabell Tammer, Jochen Ruths