Belegung von Sporthalle durch Flüchtlinge: Unterstützung der betroffenen Vereine notwendig

02.05.2022

Hahn:  „Der organisierte Sport und insbesondere die Vereine sind auf eine verlässliche und auskömmliche Unterstützung angewiesen.“

Hessenweit wurden durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Sporthallen zu Notunterkünften für Flüchtlinge umfunktioniert, so auch in Nidda. Dies hat immer wieder auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Sportvereine wie die HSG Gedern/Nidda, die unter anderem mit ihrer Frauen-Handballmannschaft in der 3. Liga aktiv ist. Die Trainings- und Spielstätte in der Gymnasiumhalle ist aufgrund der Flüchtlingssituation derzeit nicht mehr für Sportevents nutzbar, der Klub weicht derzeit nach Konradsdorf aus. Wie öffentlich bekannt wurde, könne dies schwerwiegende Auswirkungen auf die Zukunft der HSG Gedern/Nidda haben. Neben einer weiten Fahrstrecke und einem niedrigeren Zuschaueraufkommen und damit einer unausgewogenen Kalkulation mit einem erhöhten Personalaufwand weisen zahlreiche Vereinsvertreter darauf hin, dass es insbesondere im Kinder- und Jugendsport schon zahlreiche Abmeldungen von Spielern und Übungsleitern gegeben habe.

Der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat gemeinsam mit dem sportpolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Stefan Müller die Aufrechterhaltung des Liga-Spielbetriebs trotz Nutzung von Spielstätten für Flüchtlinge in Hessen nun auf die Agenda des Hessischen Landtags gesetzt und an die schwarz-grüne Landesregierung um den zuständigen Innenminister Peter Beuth (CDU) eine sogenannte Kleine Anfrage gestellt.

Die Liberalen wollen von Beuth wissen, ob der Landesregierung das Problem insgesamt bekannt ist und wie die Landesregierung die Gefahr beurteilt, dass in manchen Regionen Vereine jedenfalls in der kommenden Spielsaison nicht mehr an dem Ligabetrieb teilnehmen können und welche Maßnahmen Schwarz-Grün in diesem Zusammenhang ergreift. Die Anfrage soll darüber hinaus in Erfahrung bringen, ob die Landesregierung Kontakt mit den jeweiligen Sportverbänden aufnehmen wird, um eine kurzfristige Aussetzung mancher Zulassungsvoraussetzungen zu erreichen, welche Lösungsansätze man sieht und wie man diese verfolgt.

„Die Aufnahme der Kriegsflüchtlinge ist eine große Herausforderung für unsere Kommunen. Noch immer befinden sich tausende Menschen auf der Flucht aus der Ukraine. In dieser besonderen Situation ist es nachvollziehbar, dass Sporthallen für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden“, erklärt der ehemalige FDP Justizminister Hahn. Die Verantwortlichen aus Politik und Sport müssten nun eng zusammenarbeiten, um gemeinsam gute Lösungen für Problematiken wie in Nidda zu suchen. Hierfür müsse die Landesregierung schnellstmöglich auch auf die Sportverbände mit seinen betroffenen Sportvereinen zugehen.

„Der organisierte Sport und insbesondere die Vereine sind auf eine verlässliche und auskömmliche Unterstützung angewiesen. Das gilt insbesondere in dieser schwierigen Zeit, in der wie hier in Nidda aufgrund der besonderen Ausnahmesituation Sporthallen anderweitig genutzt werden. In dieser Phase braucht der Sport eine besondere Unterstützung“, fordert der FDP-Kreisbeigeordnete Wolfgang Patzak, der in den vergangen Wochen als aktiver Handball-Schiri derartige Situationen selbst erlebt hat.