Anfrage zur Struktur der hauptamtl. Kreisarchäologen

03.11.2020

FDP-Landtagsabgeordnete befragen Landesregierung zur Struktur der hauptamtlichen Kreisarchäologen        

Naas: „Die schwarz-grüne Landesregierung muss künftig dringend dafür sorgen, dass hessenweit die kulturelle Entwicklung stärker erforscht wird, auch durch eine bessere Förderung von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Archäologen“

Hahn: „Sicherlich ist es auffällig, dass in der Zeitspanne, in der es in der Wetterau einen hauptamtlichen Kreisarchäologen gibt, viele bedeutende Ergebnisse bei Ausgrabungen erzielt worden sind.“

Der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn befragt zusammen mit seinem fachlich zuständigen Kollegen, dem FDP-Landtagsabgeordneten und kulturpolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Dr. Stefan Naas (Hochtaunus), die hessische Landesregierung um Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) mittels einer sogenannten Kleinen Anfrage mit sechs detaillierten Fragen zu der Struktur der hauptamtlichen Kreisarchäologen in Hessen und in der Wetterau.

Im Wetteraukreis gibt es bereits seit Jahrzehnten die Stelle eines hauptamtlichen Kreisarchäologen. In diesen Jahrzehnten sind besondere, über den Wetteraukreis hinaus bedeutende Funde der Bodendenkmalpflege entdeckt, ausgegraben und präsentiert worden. Hierzu gehören beispielsweise das merowingerzeitliche Gräberfeld in Wölfersheim-Berstadt, die römischen Villen rusticate in Münzenberg-Gambach, die römische und mittelalterliche Vorbebauung am Elvis-Presley-Platz in Friedberg, keltische Funde um den Sprudelhof in Bad Nauheim, der originalgetreue Nachbau des römischen Wachturms in Limeshain sowie die keltischen Funde am Glauberg.

Vor diesem Hintergrund befragen die Liberalen Dorn, in welchen hessischen Kreisen und kreisfreien Städten es hauptamtliche Kreisarchäologen gebe und ob diese Organisationsform aus Sicht der Landesregierung im Vergleich etwas Besonderes darstelle. Auch wollen die Liberalen von der Ministerin wissen, ob die Landesregierung der Ansicht sei, dass diese Struktur der hauptamtlichen Kreisarchäologen eine Ursache für besondere Ergebnisse bei Ausgrabungen, wie beispielsweise in der Wetterau, sei.

Außerdem fragen die FDP-Parlamentarier, welche Hilfestellungen Kommunen der staatlichen archäologischen Arbeit geben könnten und in welchen Bundesländern solche Hilfestellungen durch Kommunen wie in Hessen angeboten würden. Abschließend erbitten die FDP-Politiker eine Antwort auf die Frage, ob die im Wetteraukreis gewählte Struktur eine erfolgreiche Möglichkeit biete, die Unterstützung von ehrenamtlich Tätigen für die Archäologie zu verbessern, beispielsweise durch gezielte fachliche Ratgeber oder handwerkliche Hilfe beim Räumen, Sortieren oder Präsentieren.

„Für uns Freie Demokraten ist die Förderung der Archäologie ein wichtiges Anliegen. Wir wollen durch die Kleine Anfrage Erkenntnisse zu der Haltung der Landesregierung bezüglich der Struktur der hauptamtlichen Kreisarchäologen erlangen. Die schwarz-grüne Landesregierung muss künftig dringend dafür sorgen, dass hessenweit die kulturelle Entwicklung stärker erforscht wird, auch durch eine bessere Förderung von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Archäologen“, erklärt der FDP-Fachpolitiker Dr. Naas.

Der heimische FDP-Landtagsabgeordnete Hahn ergänzt: „Die Funde der letzten Jahrzehnte haben auch dafür gesorgt, dass wir viel aus den vergangenen Zeiten gelernt haben. Auch der Tourismus in der Wetterau wurde durch die Funde belebt, insbesondere durch die Errichtung der Keltenwelt in Glauburg. Sicherlich ist es auffällig, dass in der Zeitspanne, in der es in der Wetterau einen hauptamtlichen Kreisarchäologen gibt, viele bedeutende Ergebnisse bei Ausgrabungen erzielt worden sind.“