Austausch über Zukunft des schulischen Religionsunterrichts als wertebezogener Unterricht im Klassenverband
Hahn: „Hier in Bad Nauheim wird in besonderer Weise Religionsunterricht angeboten, die offenbar auch bei den Schülerinnen und Schülern durchaus geschätzt wird“
Der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat gemeinsam mit Britta Weber, Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau, die Berufliche Schule am Gradierwerk in Bad Nauheim besucht. Mit Schulleiter Andreas Stolz, Schulpfarrer und Religionslehrer Johannes Hoeltz, Vikarin Dr. Corinna Klodt und Religionslehrerin Dr. Anja Stöbener sprach der ehemalige Integrationsminister über die derzeitige praktische Umsetzung an der Beruflichen Schule und der Zukunft des schulischen Religionsunterrichts insgesamt.
„Der Wert von Religionsunterricht an beruflichen Schulen ist immens wichtig. Er vermittelt beispielsweise allgemeinbildende Inhalte und regt zur Diskussion über unterschiedliche Wertvorstellungen an. Unsere Schule legt großen Wert darauf, fachlich hochwertigen Religionsunterricht anzubieten“, machte Schulleiter Stolz zu Beginn deutlich. Dabei habe an den Religionsunterricht als wertebezogener Unterricht etabliert. „Es ist eine große Chance für Schülerinnen und Schüler, unabhängig der eigenen Konfession Religion zu erleben und sich über unterschiedliche Glaubensrichtungen auszutauschen“, stellte Stolz fest.
Hoeltz stellte hierbei klar, dass auch der Nutzen für die künftige Entwicklung der Schülerinnen und Schüler eine große Rolle spiele. „Wir legen einen großen Wert darauf, thematische Schwerpunkte auch hinsichtlich der beruflichen Laufbahn der Schülerinnen und Schüler zu setzen“, erklärte Hoeltz. So werde im Bereich Gesundheit und Pflege beispielsweise regelmäßig und ausführlich das Thema Sterbehilfe angesprochen.
„Es gibt nichts Besseres als ein gemeinsamer Religionsunterricht. Dieser ermöglicht es neben der Vermittlung von handfester Allgemeinbildung auch leichter, Vorurteile beispielsweise im Bereich des Antisemitismus oder der Islamfeindlichkeit auszuräumen“, machte Dr. Stöbener deutlich.
Hahn zeigte sich an dem Unterrichtsmodell an der Beruflichen Schule sehr interessiert. „Immer wieder gibt es öffentliche Diskussionen darüber, ob in säkularer Staat weiterhin erkenntnisorientierten Religionsunterricht anbieten soll. Das Grundgesetz hat in Artikel 8 Absatz 3 klare Regeln vorgeschrieben. Hier in Bad Nauheim wird in besonderer Weise Religionsunterricht angeboten, der offenbar auch bei den Schülerinnen und Schülern sehr geschätzt wird. Es ist gut, dass der Umgang mit Religionen an Schulen immer wieder überdacht wird und der Unterricht sich entsprechend weiterentwickelt“, machte der FDP-Politiker bei seinem Besuch deutlich. In seiner Amtszeit als Integrationsminister hatte Hahn den bekenntnisorientierten Islamunterricht an Schulen eingeführt.